Manche Medikamente helfen nicht nur, sondern setzen Patienten zusätzlichen Risiken aus. Im höherem Alter ist da die Sturzgefahr ein bedeutsames Thema. Sport und spezielle Übungen können das Sturzrisiko von Patienten mit der Alzheimerkrankheit senken, fanden finnische Forscher, selbst wenn dieses Risiko durch Medikamente wie Blutdrucksenker und anticholinergisch wirkende Mittel erhöht ist.
Wie kann man den allmählichen Verlust der Denkleistung im Alter verhindern? Rehabilitationsforscher aus chinesischen und US-amerikanischen Instituten zeigten, dass die Körper- und Gehirntrainingsmethoden Tai Chi and Baduanjin einen nachweisbaren Effekt auf die Gehirnaktivität und die Gedächtnisleistung haben.
Nach einem Training durch Alterungsexperten und Physiotherapeuten über 2 Monate setzten Pflegekräfte ein Programm zur Stimulation der Sinne und der Bewegung bei Personen mit Demenz ein. Diese zusätzliche Förderung zeigte einen positiven Einfluss auf das Verhalten der Patienten: sie erschienen interessierter, wacher und seltener traurig. Die Elemente des Programms sind zudem leicht im Pflegealltag zu realisieren.
Bei Patienten mit vaskulärer Beeinträchtigung der Denkleistung oder vaskulärer Demenz sind die Blutgefäße im Gehirn Ursprung der Symptome. Diese Betroffenen profitierten von der chinesischen Bewegungsform Qigong, fand die vorliegende Studie. Nach einem 3-monatigen Qigong-Training verbesserte sich nämlich die Hirnleistung der Betroffenen.
Zusammenfassend zeigte sich in dieser Metaanalyse, dass meditative Bewegungen aus Tai Chi, Qigong und Yoga wertvolle ergänzende Methoden bei der Behandlung unipolarer Depressionen sein können. Die Ergebnisse zeigten Linderung von depressiven und Angstsymptomen, häufigere Remission bei den Teilnehmern mit Bewegung als ohne sowie häufigeres Ansprechen auf die grundlegende Behandlung mit der begleitenden Bewegungsintervention.
Die antidepressive Wirkung von Sport auf depressive Symptome wird Veränderungen der Menge von Cortisol, dem Stresshormon, zugeschrieben. Dass Sport das Cortisol beeinflusst, konnte bei gesunden Menschen nachgewiesen werden. Dass Sport aber ähnlich auch bei Menschen mit einer Depression den Cortisolwert verändert, wurde nun von brasilianischen Forschern in einer vergleichenden Analyse gezeigt: häufigerer, anstrengender Sport senkte messbar die Menge an Stresshormon.
Nach erster Einschätzung philippinischer Forscher stellt ein strukturiertes Tanzprogramm eine spannende und günstige Möglichkeit dar, die Denkleistung bei älteren Menschen mit einer leichten Beeinträchtigung der Denkleistung zu fördern. Wie langfristig und verlässlich solche Effekte sind, müssen nun weitere Studien klären. Die Untersuchung legt aber nahe, dass diese Therapie für viele Betroffene eine wertvolle und vielseitige Unterstützung bieten könnte.
Diese kleine Untersuchung zeigte, dass technologische Mittel eine gute Methode darstellen können, Menschen mit der Alzheimererkrankung zu unterstützen. Programme zur Anregung und Unterstützung selbstständiger Aktivität und zur Förderung von Bewegung können den Patienten körperlich und geistig Gutes tun. Weitere, größere Untersuchungen mit Patienten wären wünschenswert, um solche spezialisierten Fördermittel für Menschen mit der Alzheimerdemenz weiterzuentwickeln.
Fazit: Das untersuchte Trainingsprogramm kann leicht in die klinische Demenzpflege integriert werden und senkte messbar die Anzeichen neuropsychiatrischer Symptome besonders bei Patienten mit moderater Demenz. Damit bietet sich eine solche Intervention mit regelmäßigen kurzen sportlichen Übungen zur Verbesserung des Wohlbefindens der Patienten sowie zur Pflegeerleichterung an. Weitere Studien sollten nun durchgeführt werden, um die optimale Zusammensetzung des Trainings sowie längerfristige Effekte zu ermitteln.
Dass Bewegung gesund für uns ist, dürfte jedem inzwischen klar sein. Aber wie genau hilft es dem Gehirn? Der Mechanismus, mit dem Sport zur Vorbeugung von Demenzsymptomen bei älteren Menschen beitragen kann, ist möglicherweise vielschichtig. Deutsche Sportmediziner, Hirnforscher und Psychotherapeuten in Frankfurt und Berlin untersuchten nun Gehirnaktivität und den Gehirnstoffwechsel.
Exekutive Funktionen, die gerade bei Demenz häufig frühzeitig beeinträchtigt sein, nennt man die geistigen Prozesse, mit denen wir planvoll mit unserer Umwelt interagieren – wenn wir im Tischtennisspiel den nächsten Ball gut platzieren wollen, müssen wir unsere Schlägerhaltung, das Verhalten des Gegenspielers und die Flugbahn des Balls mit einberechnen. In diesem Fall müssen wir uns auch auf immer neue Gegebenheiten einstellen und adaptieren, unsere Fähigkeiten bleiben ‚offen‘ für Neues.
Frühere Beobachtungs- und Behandlungsstudien zeigen, dass körperliche Aktivität sich auf psychologische und Verhaltenssymptome dementer Patienten auswirken kann. Aber können auch kurze Sportprogramme in der klinischen Demenzpflege helfen? Die Sportwissenschaftler um Dr. Fleiner von der Sportuni Köln führten dazu eine neue Studie durch, in der die Wirkung kurzer Sportprogramme auf neuropsychiatrische Symptome von Demenz in der klinischen Pflege untersucht wurden.