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Chemotherapie verlängert nicht das Gesamtüberleben von Darmkrebspatienten nach Entfernung von Metastasen in der Lunge
Original Titel:
Clinical significance of systemic chemotherapy after curative resection of metachronous pulmonary metastases from colorectal cancer
Etwa 15 % aller Darmkrebspatienten sind von Lungenmetastasen betroffen. Metastasen sind Tochtergeschwülste, die entstehen, wenn die Krebskrankheit fortgeschritten ist und sich die Krebszellen vom Ursprungstumor gelöst haben und in andere Körpergewebe gewandert sind. Die Lunge ist nach der Leber das zweithäufigste Organ, bei dem es bei Darmkrebspatienten zur Bildung von Metastasen kommt. Bei einer sogenannten metachronen Metastasierung entwickeln sich die Metastasen erst zu einem späteren Zeitpunkt bzw. können auch mit einem Rückfall nach der Behandlung des Darmtumors auftreten. Vor einer operativen Entfernung von Lungenmetastasen muss sichergestellt werden, dass keine weiteren Metastasen in anderen Organen vorhanden sind und dass nach der Operation noch ausreichend funktionsfähiges Lungengewebe vorhanden ist. Um das Risiko zu verringern, einen Rückfall zu erleiden, kann nach der Operation eine zusätzliche Chemotherapie erwogen werden. Bei der systemischen Chemotherapie, die auf den ganzen Körper wirkt, werden den Patienten die Krebsmedikamente (Zytostatika) in eine Vene am Arm gespritzt.
In einer von koreanischen Forschern durchgeführten Studie wurden Darmkrebspatienten analysiert, bei denen metachrone Metastasen in der Lunge operativ entfernt wurden. Die Forscher interessierte, ob eine systemische Chemotherapie bei diesen Patienten gegenüber dem Beobachten des Krankheitsverlaufs, als alternativer Behandlungsmöglichkeit, überlegen war. Es wurden 91 Patienten beobachtet, von denen 63 systemische Chemotherapie erhielten und 28 Patienten ausschließlich beobachtet wurden. Die Nachbeobachtungszeit betrug 46 Monate (11–126 Monate). Es konnte kein Einfluss der systemischen Chemotherapie auf das krankheitsfreie Überleben und das Gesamtüberleben gesehen werden. Das krankheitsfreie Überleben bezeichnet die Zeitspanne vom Augenblick der Behandlung, wo der Tumor verschwindet, bis zum erneuten Auftreten der Krankheit.
Darmkrebspatienten, bei denen Metastasen in der Lunge operativ entfernt wurden, wiesen gemäß diesen Studienergebnissen keine Vorteile im Sinne eines verlängerten Überlebens durch eine im Anschluss an die Operation erfolgende systematische Chemotherapie auf.
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