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Diabetes
Die kontinuierliche Glukosemessung bei Schwangeren mit Typ-1-Diabetes verbessert die Gesundheit der Neugeborenen
Original Titel:
Continuous glucose monitoring in pregnant women with type 1 diabetes (CONCEPTT): a multicentre international randomised controlled trial
Frauen mit Typ-1-Diabetes erfahren häufiger komplizierte Schwangerschaftsverläufe als gesunde Frauen. Auch besteht ein erhöhtes Risiko, dass ihre Kinder zu groß und zu schwer zur Welt kommen. Das ist die Folge des erhöhten Blutzuckerspiegels der Mutter, der die kindliche Entwicklung beeinflusst.
Eine in der renommierten Fachzeitschrift Lancet veröffentlichte internationale Studie ging der Frage nach, ob eine kontinuierliche Glukosemessung (CGM) bei schwangeren Frauen oder jenen, die schwanger werden möchten, die Blutzuckerwerte verbessern kann. Außerdem wurde untersucht, ob schwangere Frauen unter Anwendung des CGM-Systems einen besseren Geburtsverlauf erfahren und sich bei ihren Neugeborenen gesundheitliche Vorteile ergeben.
In die Studie wurden Frauen im Alter von 18 bis 40 Jahren eingeschlossen, die seit mindestens 12 Monaten an Typ-1-Diabetes erkrankt waren und eine intensivierte Therapie mit Insulin erhielten. Es wurde eine Teilstudie mit schwangeren Frauen durchgeführt und eine weitere mit Frauen, die eine Schwangerschaft planten. In beiden Teilstudien wendeten die Frauen entweder einen Sensor zur CGM zusätzlich zur konventionellen Blutzuckermessung an der Fingerkuppe an oder nur die konventionelle Blutzuckermessung. An der Studie nahmen insgesamt 325 Frauen mit Typ-1-Diabetes teil; von diesen waren 215 schwanger und 110 planten eine Schwangerschaft.
Bei den Schwangeren mit Typ-1-Diabetes konnte durch Anwendung des CGM-Systems eine leichte Verbesserung des Langzeitblutzuckers (HbA1c-Wert) gesehen werden. Außerdem erreichten die schwangeren Patientinnen mit dem CGM-System häufiger ihren HbA1c-Zielbereich. Hyperglykämien (zu hohe Blutzuckerwerte) traten seltener auf als bei schwangeren Frauen, die ohne CGM-System auskommen mussten und nur die konventionelle Blutzuckermessung anwendeten. Die Anzahl der Unterzuckerungen (Hypoglykämien) unterschied sich zwischen den beiden Gruppen nicht.
Für die Neugeborenen brachte die Anwendung des CGM-Systems durch die Mutter ebenfalls Vorteile: Sie waren seltener zu groß für ihr Alter, bedurften weniger intensivmedizinischen Versorgungen, die über 24 Stunden andauerten und litten seltener unter Hypoglykämien. Außerdem mussten Mutter und Kind bei Anwendung des CGM-Systems einen Tag weniger im Krankenhaus bleiben.
Für Frauen mit Diabetes, die eine Schwangerschaft planten, brachte die kontinuierliche Blutzuckermessung keine messbaren Vorteile.
Schwere unerwünschte Nebenwirkungen (zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen) waren in beiden Teilstudien bei beiden Gruppen ähnlich häufig. Mildere Nebenwirkungen wie Hautreaktionen traten häufiger unter Anwendung des CGM-Systems auf – sowohl bei den schwangeren Frauen als auch bei jenen, die eine Schwangerschaft planten.
Aus diesen Ergebnissen lässt sich schlussfolgern, dass die Anwendung eines CGM-Systems bei Schwangeren mit Typ-1-Diabetes mit gesundheitlichen Vorteilen für die Neugeborenen verbunden war, vermutlich aufgrund des besser eingestellten Blutzuckerwertes. Damit kann die Anwendung des CGM-Systems für alle schwangeren Patientinnen mit Typ-1-Diabetes, die eine intensivierte Insulintherapie benötigen, empfohlen werden.
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