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ASS verlängert das Überleben bei Darmkrebs
Original Titel:
Timing of Aspirin and Other Nonsteroidal Anti-Inflammatory Drug Use Among Patients With Colorectal Cancer in Relation to Tumor Markers and Survival
Beim Kampf gegen den Darmkrebs sind eine frühe Diagnose und eine genaue Bestimmung des Krebstyps entscheidend für den Behandlungserfolg. Aufschluss über den Krankheitstyp gibt vor allem das genetische Muster der Patienten. Darmkrebspatienten weisen häufig Veränderungen im Erbgut, sogenannte Mutationen, in den zwei Genen KRAS und BRAF auf. Forscher unterteilen die Patienten daher in jene Patienten, bei denen die Gene noch ihre ursprüngliche Form haben (KRAS-Wildtyp oder BRAF-Wildtyp), oder in jene, bei denen bereits Änderungen am Erbgut aufgetreten sind (KRAS-Mutation oder BRAF-Mutation).
Andauernde Forschungsprojekte bemühen sich seit jeher, Krebspatienten eine optimale Behandlung und ein langes Überleben, im besten Fall eine Heilung zu ermöglichen. Neben Chemotherapie, Strahlenbehandlung oder Hormontherapie beschäftigt sich die Forschung dabei auch zunehmend mit Wirkstoffen, die nicht klassischerweise für Tumorerkrankungen eingesetzt und genutzt werden, aber dennoch Vorteile für Krebspatienten haben könnten. Unter den untersuchten Wirkstoffen findet sich auch die Acetylsalicylsäure (ASS; besser bekannt als Aspirin) und andere sogenannte nicht-steroidale Entzündungshemmer (NSAID). NSAID sind klassische Schmerzmittel, die schmerzstillende, fiebersenkende und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen.
Forschungsergebnisse konnten zeigen, dass die Anwendung von ASS bei Patienten mit Darmkrebs zu einem verbesserten Überleben führte. US-amerikanische Forscher unterschiedlicher renommierter Universitäten wollten diesen Zusammenhang nun näher beleuchten. Sie fragten sich, ob der Zeitpunkt der Anwendung von ASS und anderer NSAID für deren Wirkung ausschlaggebend ist. Außerdem erkundeten die Forscher, ob Darmkrebspatienten mit einem bestimmten genetischen Muster besonders von der Anwendung von ASS oder anderen NSAID profitierten.
Die Forscher werteten dazu die Daten von 2419 Darmkrebspatienten im Alter von 18 bis 74 Jahren aus. Alle Patienten füllten zu Beginn der Studie und nach 5 Jahren ausführliche Fragebögen aus. Im Mittel 10,8 Jahre nach der Darmkrebsdiagnose waren 381 der 2419 Darmkrebspatienten gestorben. Patienten, die nach ihrer Krebsdiagnose begonnen hatten, ASS einzunehmen, wiesen ein um 25 % verbessertes Gesamtüberleben und ein um 56 % verbessertes krankheitsspezifisches Überleben im Vergleich zu den Patienten, die kein ASS eingenommen hatten, auf. Weiterhin verbesserte der Gebrauch eines beliebigen NSAID das Gesamtüberleben von Patienten mit KRAS-Wildtyp um 40 %. Patienten mit KRAS-Mutation hingegen profitierten nicht von der Anwendung eines NSAID.
ASS und andere NSAID könnten daher, sofern sie nach der Krebsdiagnose regelmäßig eingenommen werden, einen günstigen Einfluss auf das Gesamtüberleben von Darmkrebspatienten haben. Von einer NSAID-Einnahme profitierten insbesondere Patienten mit KRAS-Wildtyp.
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