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Nebenwirkungen von ASS beachten
Schnelle Hilfe gegen Kopfschmerzen
Hannover, 09.11.2017 – Wenn der Kopf dröhnt und hämmert, verlässt man sich zur Linderung dieser Beschwerden gern auf die Wirkung von Acetylsalicylsäure, kurz ASS. Geht es um Kopfschmerzen, gilt ASS in einer Dosierung von 500 Milligramm als altbewährtes Schmerzmittel. Anders als andere Mittel wirkt ASS nicht nur schmerzstillend und entzündungshemmend, sondern verdünnt bereits bei geringen Dosierungen zusätzlich auch das Blut, weiß die Apothekerkammer Niedersachsen.
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ASS wirkt als Blutverdünner
Die blutverdünnende Wirkung von ASS setzt bereits bei einer Dosis von unter 100 Milligramm Tageseinmaldosis ein. Diese Wirkung baut sich in wenigen Minuten auf, hält dann aber über eine Woche an. Vor ärztlichen Eingriffen, zum Beispiel beim Zahnarzt, sollten Patienten den behandelnden Arzt informieren, in welcher Dosis sie zu welchem Zeitpunkt ASS eingenommen haben. Das OP-Team kann dann entsprechende Vorsorgemaßnahmen treffen. Für den Alltag ist es gut zu wissen, dass auch kleine Schnittverletzungen im Haushalt unter Umständen stärker bluten als gewohnt und besonders versorgt werden müssen. Auch bilden sich schneller blaue Flecke. Patienten, die bereits mit Ibuprofen behandelt werden, sollten nicht zusätzlich ASS einnehmen. Ist dies jedoch unvermeidlich, raten Apotheker dazu, zuerst ASS und dann im Abstand von mindestens zwei Stunden Ibuprofen einzunehmen. In der Dauermedikation sollte Ibuprofen nicht mit ASS kombiniert werden.
Gefahr durch Gewöhnung bei Schmerzen
Die Einnahme von ASS im Rahmen der Selbstmedikation bei Schmerzen ist auf bis zu vier Tage hintereinander zu begrenzen. Ohnehin gilt: Bestehen die Schmerzen länger, muss die Ursache unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden. Bei zu häufiger Einnahme von Schmerzmitteln droht zudem ein paradoxer Effekt. Es setzt eine Art Gewöhnung an das Medikament ein, die zur Folge hat, dass die Schmerzschwelle sinkt. Das heißt, Reize, die für gesunde Menschen harmlos sind, können bei den Betroffenen zu Schmerzempfindungen führen. Um diese zu bekämpfen, wird oftmals wieder ein Schmerzmittel genommen, in dessen Folge die Schmerzempfindlichkeit weiter steigt. So entsteht ein Teufelskreis, bei dem mehr Schmerzmittel immer mehr Schmerzen hervorrufen. Der einzige Ausweg aus diesem Kreislauf ist die konsequente Absetzung aller Schmerzmittel, welche jedoch unbedingt ärztlich begleitet werden sollte.
Alternativen zu ASS
Kinder und Jugendliche unter 12 Jahren dürfen auf keinen Fall ASS einnehmen. Nur auf zwingenden ärztlichen Rat und wenn andere Maßnahmen nicht anschlagen, kann es in Einzelfällen Ausnahmen geben. Ibuprofen, Diclofenac, Paracetamol oder Naproxen sind gute Alternativen zu ASS. Doch kein Schmerzmittel ist frei von Nebenwirkungen. Nimmt der Patient weitere Medikamente, besteht zusätzlich auch immer die Gefahr von Wechselwirkungen. Wer ein Schmerzmittel braucht, sollte sich deshalb Zeit für ein Beratungsgespräch in der Apotheke nehmen. Gemeinsam mit dem Apotheker wird dann das Schmerzmittel ermittelt, das am besten zum Schmerz und zur gesundheitlichen Konstitution passt. Wichtig ist auch, dass sich das Schmerzmittel mit der restlichen Medikation des Patienten verträgt. Vor allem gegen Migräne gibt es spezielle Medikamente, über deren Einsatz man sich in der Apotheke genau beraten lassen sollte.
Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.000 Mitglieder an. Der Apotheker ist ein fachlich unabhängiger Heilberufler. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apothekern die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwirbt der Studierende Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie, Toxikologie und Klinische Pharmazie. Nach dem Staatsexamen erhält er eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung kann er eine öffentliche Apotheke führen. Als Spezialist für Gesundheit und Prävention berät der Apotheker seriös und unabhängig. Er begleitet den Patienten fachlich, unterstützt ihn menschlich und hilft ihm so, seine Therapie im Alltag umzusetzen.
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