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KHK / Herzinfarkt
Abhobeln stark verkalkter Gefäßwandablagerungen bei KHK-Patienten – Zwei verschiedene Methoden im Vergleich
Original Titel:
Comparison of Rotational Atherectomy Versus Orbital Atherectomy for the Treatment of Heavily Calcified Coronary Plaques
Patienten mit der koronaren Herzkrankheit (KHK) leiden unter Verengungen der Koronararterien. Wenn diese stark verkalken, ist die Wiederherstellung der Durchblutung mit der gängigen Methode, die sich einem Ballonkatheter und Gefäßstützen (Stents) bedient, erschwert. Es kommt zu Komplikationen, was sich auf den Erfolg der Behandlung auswirkt. Eine alternative Methode, um die Durchblutung bei diesen Patienten wiederherzustellen, ist die Atherektomie. Bei diesem Verfahren werden die Gefäßwandablagerungen, die zu den Verengungen führten, mit Hilfe eines am Katheter befestigten Miniatur-Werkzeuges (Bohrkopf) abgehobelt. Es gibt verschiedene Atherektomie-Verfahren. Zu ihnen gehört sowohl die Rotationsatherektomie als auch die orbitale Atherektomie. Beide Methoden unterscheiden sich in der Art der Drehung des Bohrkopfes und somit in der Größe des Areals, das abgefräst werden kann. Während die Größe des Areals bei der Rotationsatherektomie von der Größe des Bohrkopfes abhängt, kann dieses bei der orbitalen Atherektomie durch die Geschwindigkeit der Umdrehungen beeinflusst werden.
Ein 4-köpfiges Forscherteam aus den USA und Südkorea verglich die Wirksamkeit dieser beiden Atherektomie-Methoden bei Patienten, deren Koronararterien stark verkalkt waren, miteinander. Hierzu wurden insgesamt 127 Patienten untersucht. 67 Patienten unterzogen sich einer Rotationsatherektomie, während 60 Patienten mit der orbitalen Atherektomie behandelt wurden. Es wurde untersucht wie häufig in den nachfolgenden 30 Tagen die folgenden dramatischen Ereignisse auftraten: Herztod, Herzinfarkt, Schlaganfall oder die Notwendigkeit einer erneuten Wiederherstellung der Durchblutung der betroffenen Gefäße. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass die genannten Ereignisse insgesamt bei beiden Patientengruppen gleich häufig auftraten (6 % der Patienten, unabhängig vom Atherektomie-Verfahren). Auch wenn alle Ereignisse getrennt voneinander betrachtet wurden, konnte kein Unterschied in deren Häufigkeit bei den beiden Behandlungsmethoden festgestellt werden. Alle Patienten konnten die Behandlung erfolgreich abschließen.
Sowohl die Rotationsatherektomie als auch die orbitale Atherektomie waren sicher und wirksam bei der Behandlung von Patienten mit stark verkalkten Koronararterien. Es handelt sich hierbei jedoch um eine kleine Studie, bei der die Patienten nur über einen kurzen Zeitraum beobachtet wurden. Weitere Studien sind nötig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.
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