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Narkosen bei Kindern: Anlass zur Sorge?

  • 24. November 2017
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„herzblatt“, die Zeitschrift der Deutschen Herzstiftung für ein Leben mit angeborenem Herzfehler, widmet sich in der aktuellen Ausgabe dem Schwerpunktthema Kinderanästhesie

(Frankfurt a. M., 24. November 2017) „Apricot“ heißt eine große europäische Studie, die den Gefahren von Narkosen im Kindesalter auf den Grund gegangen ist. Das Ergebnis der unlängst veröffentlichten Untersuchung war eine Überraschung: Während frühere Erhebungen wenig Anlass zur Sorge gaben, ermittelte die Apricot-Studie, dass Vollnarkosen im Kindesalter höhere Risiken bergen, als bisherige Berichte glauben ließen. Immerhin entwickelten rund fünf Prozent der in die Studie einbezogenen kleinen Patienten ernste Komplikationen. Die größte Gefährdung für narkosebedingte Zwischenfälle bestand bei Kindern unter drei Jahren und bei Mädchen und Jungen mit einem schlechten gesundheitlichen Allgemeinzustand.
Eine der Autorinnen der internationalen Studie ist Dr. Karin Becke, Fachärztin für Anästhesiologie und Sprecherin des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Kinderanästhesie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Wir haben bei ihr und Dr. Ehrenfried Schindler, Präsident der Europäischen Gesellschaft für Kinderanästhesie, nachgefragt, wie die Apricot-Studie in das Gesamtbild der bislang zu Narkoserisiken erfolgten Untersuchungen einzuordnen ist und die Ergebnisse zu bewerten sind. Unseren ausführlichen Bericht lesen Sie in der neuesten Ausgabe von „herzblatt“. Vorweggenommen sei das womöglich wichtigste Ergebnis von „Apricot“: Von großer Bedeutung ist die Expertise des Narkosearztes – je größer die Erfahrung, zeigte die Studie, desto seltener rief die Kindernarkose schwere Nebenwirkungen hervor.

30 Jahre Schirmherrschaft: Barbara Genscher
Ein besonderes Jubiläum kann die Deutsche Herzstiftung im Dezember 2017 begehen: Seit 30 Jahren ist Barbara Genscher Schirmherrin und arbeitet engagiert und kompetent für das Wohl herzkranker Menschen. In ihrer Zeit als Botschafterin wuchs die Zahl der Mitglieder von wenigen Tausend auf nunmehr nahezu 100.000. Mit besonderer Hingabe widmet sich die Schirmherrin der Kinderherzstiftung, etwa mit dem „Barbara Genscher-Fonds für herzkranke Kinder und Jugendliche“. Der Fonds wurde kürzlich von der Familie Genscher eingerichtet, damit auch in schwierigen Fällen Familien mit herzkranken Kindern geholfen werden kann, die Angebote der Kinderherzstiftung anzunehmen. Beispiele sind die Teilnahme an den ärztlich begleiteten Freizeiten für herzkranke Kinder oder die Möglichkeit, Eltern einen Aufenthalt in der Nähe der Klinik ihres herzkranken Kindes zu finanzieren. Die aktuelle Ausgabe von „herzblatt“ würdigt die Arbeit der langjährigen Repräsentantin der Deutschen Herzstiftung in einem Porträt.

Eine Reise in die Vergangenheit und ein Spaziergang im Park
Vor 50 Jahren gelang Christiaan Barnard die weltweit erste Herztransplantation. Im Groote Schuur Hospital in Kapstadt erinnert heute ein Museum an die Pioniertat des südafrikanischen Chirurgen. Der Bericht unserer Autorin lässt die Leser von „herzblatt“ an einer Führung am Originalschauplatz teilnehmen und vermittelt ein eindrückliches Bild von den damaligen Geschehnissen. Das Museum bietet mehr als eine authentische Reise in die Vergangenheit. Mit seinen vielen persönlichen Briefen, Gedichten, Operationsberichten, Kinderzeichnungen und Fotografien ist es auch ein Ort des Gedenkens und der Anteilnahme.
Im symbolträchtigen Mauerpark in Berlin trafen wir uns mit Lena Klenke und Emilio Sakraya, den beiden Hauptdarstellern des Films „Rock My Heart“, der gerade in den Kinos läuft und die Geschichte einer herzkranken Jugendlichen erzählt. Wir wollten von den Schauspielern wissen, wie es zu dem Film gekommen ist und wie man sich auf so eine wichtige Rolle vorbereitet.

„Hand aufs Herz“ – Geschichten aus der Kinderherzmedizin
Den Patientinnen und Patienten der Kinderherzchirurgie und ihren Familien ist das Buch „Hand aufs Herz“ gewidmet. Darin schildert Tsvetomir Loukanov, Professor und Chefarzt der Kinderherzchirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg, Geschichten aus seinem beruflichen Alltag. Die Erzählungen beruhen auf wahren Begebenheiten und zeugen von Überlebenswillen und Verzweiflung, von Hoffnung und Trauer, von Erfolg und Misserfolg. Die Helden des Buches heißen Elena, Birgit und Vladimir – in Wahrheit heißen sie anders. Sie stehen exemplarisch für viele Patienten und deren Schicksale. Das vor Kurzem erschienene Buch zeigt die großen Erfolge der Kinderherzchirurgie, spart aber auch schwierige Themen wie ärztliche Fehler und Sterben nicht aus. Vor allem will es aufzeigen, dass Hochleistungsmedizin und Mitmenschlichkeit keine Gegensätze sind: Sie brauchen sich gegenseitig – und machen Geschichten wie die von Elena, Birgit und Vladmir erst möglich.
Im persönlichen Gespräch mit „herzblatt“ schildert Tsvetomir Loukanov, was ihn dazu bewogen hat, das Buch zu schreiben und welche Ziele er damit verfolgt. „Wenn betroffene Eltern in unserem Buch lesen, wie es anderen Familien ergangen ist und wie sich die Probleme lösen ließen“, fasst Loukanov zusammen, „kann es für sie eine Beruhigung in schwerer Zeit sein.“

Hinweis für Redaktionen:
Ein Rezensionsexemplar der aktuellen Ausgabe von „herzblatt“ erhalten Sie per E-Mail unter presse@herzstiftung.de

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Das Magazin „herzblatt“ erscheint viermal im Jahr. Es wendet sich an Eltern, deren Kind mit einem Herzfehler zur Welt kam, an die heranwachsenden Kinder und an junge Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern (EMAH).

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