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KHK / Herzinfarkt
Guter Schlaf verringert das KHK-Risiko
Original Titel:
Sleep Quality, Sleep Duration, and the Risk of Coronary Heart Disease: A Prospective Cohort Study With 60,586 Adults.
„Was man dem Schlaf raubt, holt sich die Krankheit wieder“ (Karl Peltzer). Dass ein guter Schlaf wichtig für unsere Gesundheit ist, ist weitreichend bekannt. Im Schlaf verarbeiten wir, was wir erlebt haben, und zusätzlich regeneriert sich unser Körper. Schlaf ist somit wichtig für Körper und Seele. Es konnte bereits gezeigt werden, dass Patienten mit einer koronaren Herzkrankheit (KHK), die weniger als 6 Stunden pro Nacht schliefen, ein um etwa 30 % höheres Risiko für Folgeerkrankungen, wie z. B. Herzinfarkt, haben (Studie von Barger und Kollegen, 2017 in der medizinischen Fachzeitschrift Journal of the American Heart Association veröffentlicht). Doch die Dauer des Schlafens alleine macht noch keinen gesunden Schlaf aus. Die Schlafqualität ist dabei ebenso von Bedeutung.
Ein Forscherteam untersuchte, wie sich die Schlafdauer und die Schlafqualität gemeinsam auf das KHK-Risiko auswirken. Hierzu untersuchten sie 60585 Erwachsene, die mindestens 40 Jahre alt waren. Jeder von ihnen füllten einen Fragebogen aus, mit dem die Schlafqualität und die Schlafdauer erfasste wurde. Auch eine große Bandbreite von eventuellen Störfaktoren wurden durch den Fragebogen abgefragt. Insgesamt 2740 Patienten erkrankten während der Studie an KHK. Das machte 4,5 % der gesamten Studienteilnehmer aus. Wenn nur die Schlafdauer betrachtet wurde, konnte festgestellt werden, dass die Studienteilnehmer, die weniger als 6 Stunden pro Nacht schliefen, ein um etwa 13 % höheres Risiko hatten, an der KHK zu erkranken. Was die Schlafqualität betrifft, so waren sowohl Einschlafstörungen bzw. die Verwendung von Schlaftabletten oder anderen schlaffördernden Medikamenten als auch träumender Schlaf mit einem erhöhten KHK-Risiko verbunden. Das KHK-Risiko stieg bei Patienten, die Einschlafschwierigkeiten hatten oder schlaffördernde Medikamente einnahmen, um etwa 40 %. Bei Patienten mit träumenden Schlaf stieg das Risiko um etwa 20 %. Um den gemeinsamen Effekt der Schlafdauer und der Schlafqualität auf das KHK-Risiko zu ermitteln, wurden die Teilnehmer je nach ihrem Schlafprofil, welches sowohl die Schlafdauer als auch die Schlafqualität berücksichtigte, in verschiedene Gruppen eingeteilt. Die Teilnehmer mit dem schlechtesten Schlafprofil hatten im Vergleich zu den Teilnehmern mit dem besten Schlafprofil ein um etwa 30 % höheres Risiko für die KHK.
Sowohl eine kurze Schlafdauer als auch eine schlechte Schlafqualität war somit mit einem erhöhten KHK-Risiko verbunden. Wurden durch die Erstellung eines Schlafprofils beide Parameter gemeinsam betrachtet, konnte ebenfalls ein höheres KHK-Risiko bei dem schlechtesten Schlafprofil beobachtet werden. Bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankung wie der KHK spielt somit eine Verbesserung des Schlafes eine wesentliche Rolle. Hierbei sollten sowohl die Schlafdauer als auch die Schlafqualität berücksichtigt werden.
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