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Chronische Darmentzündung
Eiseninfusionen mit der neuen Generation von Eisenpräparaten sind auch bei Kindern mit chronischen Darmentzündungen und Eisenmangelanämie sicher und wirksam
Original Titel:
Safety and efficacy of parenteral iron in children with inflammatory bowel disease
Bei Patienten, die an einer chronischen Darmerkrankung leiden, ist die Nährstoffaufnahme aufgrund der geschädigten Darmschleimhäute reduziert. Eine Folge davon ist, dass die Betroffenen oftmals unter Eisenmangel leiden, welches im Darm über die Schleimhäute vom Körper aufgenommen wird. Dies kann zu einer Blutarmut aufgrund von Eisenmangel (Eisenmangelanämie) führen. Dieses Problem betrifft sowohl Erwachsene als auch Kinder. Da die Eisenmangelanämie weitreichende Folgen wie Atemnot oder Bewusstlosigkeit haben kann, ist eine Behandlung der Blutarmut von großer Bedeutung. Derzeit sind viele verschiedene Eisenpräparate auf dem Markt. Unterschiedliche Verbindungen führen dazu, dass die Präparate auf unterschiedliche Weise vom Körper aufgenommen werden. Eine Möglichkeit der Eisenzufuhr bei Patienten mit chronischen Darmentzündungen sind Eiseninfusionen. Hier wird das Präparat direkt in die Blutbahn gespritzt und muss somit nicht den beschädigten Magen-Darm-Trakt passieren. Diese Art der Eisengabe wurden bisher mit schweren Nebenwirkungen in Verbindung gebracht und daher nur als letzte Option bei Kindern angewandt. Seit einiger Zeit gibt es neuere Präparate, die bei Erwachsenen weniger Nebenwirkungen zeigen. Dennoch werden diese Präparate auch weiterhin für die Behandlung von Kindern vermieden, da noch nicht genügend Daten vorliegen, die die Sicherheit der Präparate auch bei Kindern bestätigen.
Diesen Umstand wollten Wissenschaftler aus London (England) ändern. Sie untersuchten wie sicher und wirksam Eisencarboxymaltose und Eisensaccharose bei der Behandlung von Kindern sind. Hierzu sammelten sie Daten von 41 Kindern zwischen 3 und 17 Jahren mit entzündlichen Darmerkrankungen, die über 38 Monate lang Eisen über Infusionen bekommen haben. 18 von ihnen (44%) litten unter Morbus Crohn und 23 (56 %) an Colitis ulcerosa. Es wurde untersucht, wie wirksam diese Verabreichung war, wie gut sie toleriert wurde und welche Nebenwirkungen auftraten. Die 41 Kinder erhielten insgesamt 104 Eiseninfusionen. 35 Kinder erhielten Eisencarboxymaltose, 7 Kinder Eisensaccharose und ein Kind erhielt beide Eisenpräparate. Drei der Kinder bekamen nach der Infusion milde Hautausschläge, die jedoch schnell mit dem Antihistaminikum Chlorphenamin wieder beseitigt werden konnten. Was die Wirksamkeit der Eisenzufuhr anging, so stieg der Hämoglobingehalt durchschnittlich um 2,5 g/dl an. Auch im Eisenspiegel konnte ein Anstieg verzeichnet werden. Dieser war nach der Behandlung durchschnittlich um 8,4 g/dl höher.
Die neue Generation von Eisenpräparaten, die über die Blutbahn verabreicht werden, waren somit bei Kindern mit einer chronischen Darmerkrankung und Eisenmangelanämie sowohl sicher als auch effektiv.
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