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Darmkrebs

Chemotherapie ermöglicht die Operation bei metastasiertem Darmkrebs

Original Titel:
Surgical treatment options following chemotherapy plus cetuximab or bevacizumab in metastatic colorectal cancer-central evaluation of FIRE-3

Bei fortgeschrittenem Darmkrebs hängen die Therapiemöglichkeiten sehr stark von der individuellen Situation ab. Vor allem die Anzahl und Position der Aussiedlungen (Metastasen), die vom ursprünglichen Darmtumor stammen, entscheiden über die Möglichkeit einer operativen Behandlung. In einigen Fällen ermöglicht erst eine vorgeschaltete Chemotherapie die Operation bzw. Entfernung (Resektion) der Metastasen.

In der deutschen FIRE-3 Studie wurde die Wirkung einer Chemotherapie bei Patienten mit unbehandeltem, metastasiertem Darmkrebs, die nicht für eine Operation in Frage kamen, untersucht. Dabei sollte die Anzahl an Patienten ermittelt werden, für die durch diese Erstlinientherapie eine Entfernung der Tumore ermöglicht wurde. Die Chemotherapie bestand aus Zytostatika und einem der beiden Antikörper-Wirkstoffe Cetuximab und Bevacizumab. Diese sind gegen häufige Merkmale von Krebszellen gerichtet und unterbinden so das Wachstum und die Bildung neuer Blutgefäße zur Versorgung des Tumors.

Für die Bewertung wurden 448 Patienten mit metastasiertem Darmkrebs nach der Erstlinientherapie untersucht. Die Möglichkeit zur Entfernung der Metastasen stieg dabei von 22 % vor der Behandlung auf 53 % der Patienten bei gutem Ansprechen auf die Chemotherapie. Dieser Anstieg an operablen Metastasen war für die Chemotherapie mit Cetuximab oder Bevacizumab ähnlich. Das Gesamtüberleben betrug 51 Monate für die Patienten, die nach der Chemotherapie operiert wurden. Bei den Patienten, die nach der Chemotherapie operabel waren, jedoch nicht operiert wurden, lag das Gesamtüberleben bei 31 Monaten. Das geringste Gesamtüberleben mit 19 Monaten hatten Patienten mit einer nicht operablen Erkrankung.

Diese Ergebnisse verdeutlichen das große Potential einer vorgeschalteten Chemotherapie, um eine Operation und ein besseres Behandlungsergebnis bei metastasiertem Darmkrebs zu ermöglichen. Demgegenüber steht eine gewisse Zurückhaltung bei der operativen Entfernung von Metastasen im klinischen Alltag. Daher gibt es gerade in großen Tumorzentren einen Bedarf nach einer kontinuierlichen Bewertung, ob Metstasen operativ entfernt werden können.

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