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Asthma
Azithromycin reduziert Krankheitsschübe und verbessert die Lebensqualität von Patienten mit Asthma
Original Titel:
Effect of azithromycin on asthma exacerbations and quality of life in adults with persistent uncontrolled asthma (AMAZES): a randomised, double-blind, placebo-controlled trial
Die Lebensqualität von Patienten mit unkontrolliertem, hartnäckigem Asthma ist oft stark beeinträchtigt. Die regelmäßige Inhalation von Kortikosteroiden und langwirkenden, atemwegserweiternden Wirkstoffen reicht bei den Betroffenen alleine nicht aus, um akute Verschlechterungen der Erkrankung zu verhindern. Die häufigen Krankheitsschübe führen dazu, dass der Patient häufig zum Arzt oder sogar ins Krankenhaus muss. Es sind demnach neben der Erhaltungstherapie weitere Therapien nötig, um diese Patienten vor Krankheitsschüben und den damit verbundenen Einschränkungen der Lebensqualität zu bewahren. Eine Therapiemöglichkeit stellen bestimmte Antibiotika dar. Zu ihnen zählt der Wirkstoff Azithromycin.
Ein australisches Forscherteam untersuchte, ob Azithromycin die Häufigkeit von Krankheitsschüben bei erwachsenen Asthma-Patienten, die trotz Inhalation von Kortikosteroiden und langwirksamen, atemwegserweiternden Wirkstoffen unter Asthmasymptome leiden, reduziert und die Lebensqualität verbessert. Die Ergebnisse der Studie wurden in einer der bestangesehensten medizinischen Fachzeitschrift The Lancet veröffentlicht. Insgesamt 420 Erwachsene mit unkontrolliertem Asthma nahmen an der 48 Wochen andauernden Studie teil. Sie erhielten entweder dreimal die Woche 500 mg Azithromycin (213 Patienten) oder ein Placebo (207 Patienten). Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass Azithromycin im Vergleich zum Placebo die Häufigkeit der Krankheitsschübe reduzierte. Bei den Patienten, die Azithromycin schluckten, kam es zu 1,07 Anfälle pro Patient pro Jahr, bei den Patienten der Placebogruppe waren es hingegen 1,86 Krankheitsschübe. Der Anteil an Patienten, die mindestens einen mittelschweren bis schweren Krankheitsschub erlitten, wurde ebenfalls durch die Antibiotikatherapie reduziert. So kam es bei 61 % der Patienten, die ein Placebo bekamen, und bei 44 % der Patienten, die stattdessen Azithromycin erhielten, mindestens einmal zu einer akuten Verschlechterung der Erkrankung. Darüber hinaus verbesserte Azithromycin die asthmaspezifische Lebensqualität. Allerdings trat unter Behandlung mit Azithromycin häufiger Durchfall auf (34 %) als bei den Patienten der Placebogruppe (19 %). Ansonsten konnten keine Nebenwirkungen von Azithromycin beobachtet werden.
Die 48-wöchige Azithromycin-Therapie reduzierte somit Krankheitsschübe bei Patienten mit hartnäckigem, unkontrolliertem Asthma und verbesserte die asthmaspezifische Lebensqualität. Daher scheint es als zusätzliche Therapie bei anhaltendem Asthma geeignet zu sein.
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