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KHK / Herzinfarkt
Evolocumab senkt das Risiko für Folgeerkrankungen bei Patienten mit Arteriosklerose
Original Titel:
Evolocumab and Clinical Outcomes in Patients with Cardiovascular Disease
Ein erhöhter Cholesterinwert ist ein Risikofaktor für die Entstehung einer koronaren Herzkrankheit (KHK) und auch für deren Folgeerkrankungen. Es können unterschiedliche Cholesterinwerte bestimmt werden. Der Cholesterinwert, der für das erhöhte Krankheitsrisiko verantwortlich ist, ist die LDL (low density lipoprotein)-Cholesterinkonzentration. LDL ist ein Transportprotein, das dafür sorgt, dass das Cholesterin von der Leber, wo es produziert wird, zum Gewebe transportiert wird. Bei erhöhtem Vorkommen kann es sich dort in den Gefäßwänden anlagern, was zum typischen Krankheitsbild der Arteriosklerose führt. Erhöhte LDL-Cholesterinwerte gehen somit mit einem erhöhten Krankheitsrisiko und mit einem erhöhten Risiko für Folgeerkrankungen einher. Ein wichtiges Therapieziel bei der Behandlung der KHK ist somit, den Cholesterinwert zu senken. Patienten, die unter Arteriosklerose, insbesondere an der KHK, leiden, werden aus diesem Grund standardmäßig mit cholesterinsenkenden Statinen behandelt. Ein neuartiger, alternativer Wirkstoff, der den LDL-Cholesterinwert um etwa 60 % senken kann, ist Evolocumab.
In einer groß angelegten Studie untersuchte ein internationales Forscherteam nun, ob der LDL-Cholesterin senkende Effekt von Evolocumab auch die möglichen, dramatischen Folgen der Arteriosklerose verhindern kann. Hierzu wurden insgesamt 27564 Patienten untersucht, die an Arteriosklerose litten, einen LDL-Cholesterol-Wert von mindestens 70 mg/dl aufwiesen und aufgrund dessen bereits mit Statinen behandelt wurden. Die Patienten bekamen entweder zusätzlich Evolocumab (entweder alle 2 Wochen 140 mg oder monatlich 420 mg) oder ein Placebo direkt unter die Haut gespritzt. Sie wurden im Mittel 2,2 Jahre lang begleitet. Es wurde untersucht, wie häufig die Patienten einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten, wie häufig sie aufgrund eines drohenden Herzinfarktes ins Krankenhaus musste, wie häufig Maßnahmen zur Wiederherstellung der Durchblutung nötig waren oder wie häufig es zu Todesfällen aufgrund der Erkrankung kam. Nach 48 Wochen wurden außerdem der LDL-Cholesterinwerte aller Patienten gemessen. Es stellte sich heraus, dass der LDL-Cholesterinwert durch die zusätzliche Behandlung mit Evolocumab um 59 % gesenkt werden konnte. Außerdem war das Risiko für die erwähnten Folgen der Erkrankung bei den Patienten, die mit Evolocumab behandelt wurden, kleiner als bei denen, die stattdessen ein Placebo injiziert bekamen. So waren 9,8 % der Patienten mit einer Evolocumab-Therapie von einem Folgeereignis betroffen, während es bei der Placebogruppe bei 11,3 % der Patienten der Fall war. Der positive Effekt von Evolocumab konnte selbst bei Patienten beobachtet werden, die die niedrigsten LDL-Cholesterinwerte zu Studienbeginn aufwiesen. Bis auf das vermehrte Aufkommen von Hautreaktionen an der Einstichstelle (2,1 % der Patienten mit Evolocumab vs. 1,6 % der Patienten der Placebogruppe) führte die Behandlung mit Evolocumab zu keinen unerwünschten Nebenwirkungen.
Eine Behandlung mit Evolocumab, zusätzlich zu der Statin-Therapie, führte somit sowohl zu einer Reduktion des LDL-Cholesterinwertes (auf durchschnittlich 30 mg/dl) als auch zu einer Reduktion der dramatischen Folgeerkrankungen der Arteriosklerose, wie z. B. Schlaganfall oder Herzinfarkt.
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