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Prostatakrebs
Ein neuartiger Wirkstoff könnte die Behandlung von Prostatakrebs mit Metastasen bereichern
Original Titel:
Apatinib alone or combined with radiotherapy in metastatic prostate cancer: Results from a pilot, multicenter study
Prostatakrebs, der sich bereits im Körper ausgebreitet hat, ist nicht mehr heilbar. Dennoch gibt es Therapiemöglichkeiten, um die Beschwerden zu lindern und das Leben zu verlängern. Eine Möglichkeit stellt unter anderem die Chemotherapie dar. Hier werden Wirkstoffe eingesetzt, die die Zellvermehrung unterdrücken. Eine andere Möglichkeit ist, die Ablagerungen des Tumors (Metastasen) zu bestrahlen. Die Strahlung wird dabei direkt auf die Metastasen gerichtet. Sie führt dazu, dass sich die Zellen nicht mehr vermehren können und absterben. Ein neuartiger Wirkstoff, der sich derzeit noch in der Erprobungsphase befindet, ist Apatinib. Apatinib wirkt über ein bestimmtes Protein (vascular endothelial growth factor receptor-2, kurz VEGFR-2) und sorgt dafür, dass der Tumor nicht mehr ausreichend durchblutet wird. Das führt wiederum dazu, dass der Tumor nicht genügend Sauerstoff und Nährstoffe erhält und nicht weiter wachsen kann. In Studien mit Patienten mit Magenkrebs, die bereits zwei Chemotherapien hinter sich hatten, konnte Apatinib bereits Erfolge erzielen.
Ein chinesisches Forscherteam untersuchte, ob auch Patienten mit Prostatakrebs und Knochenmetastasen von Apatinib profitieren können. Da sowohl Apatinib als auch die Strahlentherapie gegen den Tumor wirken, testeten die Wissenschaftler, ob eine Kombination aus Strahlentherapie und Therapie mit Apatinib sicher und wirksam bei den Patienten ist. Hierzu führten sie zwei verschiedene Studien durch. In der ersten Studie wurde erst einmal getestet, welche Dosis sich für die Behandlung mit Apatinib eignet. 18 Patienten wurden in diese Studie miteinbezogen. 6 Patienten erhielten alle 2 Tage 250 mg, 6 Patienten erhielten täglich 250 mg und 6 Patienten bekamen täglich 500 mg Apatinib. Die Analyse der PSA (prostataspezifische Antigen)-Werte zeigte, dass diese stärker sanken, wenn die Apatinib-Dosis höher war. Das bedeutet, dass dann die Wirkung gegen den Krebs am stärksten war. Allerdings stieg der PSA-Wert der Patienten nach etwa zwei bis drei Monaten wieder an, auch wenn weiterhin Apatinib verabreicht wurde. Was die Schmerzen angeht, so konnte Apatinib alleine keine Verbesserung erzielen, egal in welcher Dosis es verwendet wurde. Da 250 mg Apatinib am besten verträglich war, wurde die zweite Studie mit 20 Patienten durchgeführt, die sowohl täglich 250 mg Apatinib als auch eine Strahlentherapie bekamen, und mit 10 Patienten, die nur bestrahlt wurden. Bei Patienten, die beide Therapien bekamen, sank der PSA-Wert häufiger deutlich ab als bei den Patienten, die nur mit einer der beiden Therapieformen behandelt wurden. Und auch hinsichtlich der Schmerzen konnte die Kombinationstherapie Erfolge erzielen. Die Bestrahlung alleine führte zwar bereits zu einer Schmerzlinderung. Die Kombination mit Apatinib reduzierte die Schmerzen jedoch zusätzlich und der Zeitraum, in dem die Schmerzen kontrollierbar waren, wurde verlängert. Was die Nebenwirkungen betrifft, so traten diese vermehrt auf, wenn beide Therapien zusammen angewandt wurden. Bei diesen handelte es sich unter anderem um Erschöpfung, das Hand-Fuß-Syndrom, Appetitlosigkeit, Schleimhautentzündungen, Fieber, Störungen der Leber, Hautdefekte, Erbrechen und Schwindel. Die Nebenwirkungen hielten in den meisten Fällen jedoch nicht lange an und konnten gut behandelt werden.
Die Wissenschaftler folgerten, dass die alleinige Therapie mit weniger als 500 mg Apatinib täglich von den Prostatakrebs-Patienten mit Knochenmetastasen insgesamt gut vertragen wurde. Und auch wenn die Apatinib-Therapie (250 mg täglich) mit einer Strahlentherapie kombiniert wurde, konnten die vermehrten Nebenwirkungen gut in den Griff gekriegt werden. Die kombinierte Behandlung war im Hinblick auf die Schmerzlinderung am wirkungsvollsten. Dieses ist ein bedeutenderes Therapieziel, da gerade Knochenmetasen extreme Schmerzen bereiten können. Die vielversprechenden Ergebnisse dieser Studie müssen jedoch noch in weiteren Studien bestätigt werden, da es sich hier um eine sehr kleine Studie mit nur wenigen Teilnehmern handelt.
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