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Krätze am besten sofort behandeln
Richtige Therapie macht Parasiten den Garaus
Frankfurt am Main, 27.02.2018 – Entzündete Hautpartien, starker Juckreiz, gerötete, schuppige und zum Teil stecknadelkopfgroße Knötchen auf der Haut: Mit diesen Symptomen macht sich Skabies, die Krätze, bemerkbar. Die Hauterkrankung wird von Milben verursacht und kann Menschen jeden Alters treffen. Ursula Funke, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, weist darauf hin, dass Krätze nur durch intensiven Hautkontakt und nicht durch bloßes Händeschütteln übertragen wird. Sie rät dazu, einen Krätzeverdacht umgehend vom Arzt abklären zu lassen und dann unverzüglich mit der Therapie zu beginnen.
Übeltäter Krätzmilben
Ein Krätzmilbenbefall ist nicht automatisch ein Beweis für mangelhafte Körperhygiene. Wie häufig Krätze vorkommt, hängt von Faktoren wie der Bevölkerungsdichte, der medizinischen Versorgung, den hygienischen Verhältnissen und dem Gesundheitszustand ab. Die weltweit vorkommenden Skabiesmilben werden hauptsächlich durch einen großflächigen längeren Hautkontakt, zum Beispiel mit dem Partner oder zwischen Eltern und Kindern, übertragen. Die winzigen Parasiten graben sich in die obere Hornschicht der Haut ein und bilden dort kleine Gänge. Dort überstehen die Milben sogar Vollbäder. Während die Krätzmilben bei erwachsenen Patienten vor allem die Haut zwischen Fingern und Zehen, in der Achselgegend und im Genitalbereich befallen, sind Rücken und Kopf selten betroffen. Bei Säuglingen und Kleinkindern können auch die behaarte Kopfhaut sowie die Innenflächen von Händen und Füßen befallen sein.
Diagnose durch den Arzt
Vermutet der Arzt Krätze, wird die Haut des Betroffenen untersucht. Mit einer feinen Nadel kann zusätzlich Material aus dem von der Milbe gegrabenen Gang geholt und unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden. Ein direkter Nachweis der Milben, der Eier oder des Kots als Nachweis für die Krätze.
Juckreiz schnell lindern
In der Therapie kommt eine verschreibungspflichtige Creme zum Einsatz, die gemäß ärztlicher Anweisung großflächig aufgetragen und nach acht bis zwölf Stunden gründlich abgewaschen wird. Die Landesapothekerkammer Hessen rät dazu, mit der Behandlung abends zu beginnen. Erwachsene und Kinder über vier Jahren sollten die Creme auf dem gesamten Körper auftragen, auch Hals, Nacken, Handflächen und Fußsohlen müssen einbezogen werden. Kopf und Gesicht können ausgespart bleiben, es sei denn, es sind mit Scabies befallene Stellen in diesem Bereich vorhanden. Ist die Behandlung erfolgreich, lässt auch der Juckreiz in der Regel rasch nach, nur in Einzelfällen hält er über eine Woche lang an. Damit sich die Haut schneller erholt, kann der Apotheker außerdem eine rückfettende Pflegecreme empfehlen, die der Betroffene zusätzlich für einige Wochen verwendet.
Sind nach zwei Wochen immer noch Symptome vorhanden, wird der Arzt die Anwendung wiederholen lassen. Weitere ärztliche Kontrollen finden in der Regel noch bis zu vier Wochen nach Therapiebeginn statt.
Orale Therapie möglich
Seit 2016 sind in Deutschland auch verschreibungspflichtige Tabletten zur innerlichen Therapie der Krätze zugelassen, die, genau wie die äußerliche Behandlung, nur einmalig angewendet werden. Die Dosierung richtet sich dabei nach dem Körpergewicht des Patienten.
Pflicht: zusätzliche Hygienemaßnahmen
Die Bettwäsche muss täglich gewechselt, getragene Kleidung und Wäsche bei mindestens 60 Grad gewaschen und möglichst heiß im Wäschetrockner getrocknet werden. Ist dies nicht möglich, wird die Wäsche für ein bis zwei Wochen in Plastiksäcken luftdicht verschlossen aufbewahrt, damit die Milben absterben. Außerdem sollten Polstermöbel, Betten und Fußbodenbeläge gründlich abgesaugt werden.
Behandlung im Umfeld
Nicht nur der Patient, auch die Personen, die mit ihm engen Hautkontakt hatten, müssen möglicherweise behandelt werden – auch wenn sie keine Symptome zeigen. Das können Familienangehörige, Mitbewohner der Wohngemeinschaft oder Menschen, die in den letzten vier Wochen engen Hautkontakt zum Erkrankten hatten, sein. Bei Kindern sind enge Freunde sowie Kinder und Betreuer der Kindergartengruppe betroffen.
Der Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 5.950 Apothekerinnen und Apotheker an. Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen Auftrag. Zu den Aufgaben der Landesapothekerkammer gehören die Förderung der Fort- und Weiterbildung und die Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten durch ihre Mitglieder. Die Landesapothekerkammer stellt ebenso eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung in ganz Hessen mit Medikamenten sicher.
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Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter www.apothekerkammer.de
Bild (Download hier): Wer Antibiotika einnehmen muss, sollte sich zur richtigen Einnahme in der Apotheke beraten lassen. © Foto: ABDA