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Diabetes

Cholesterinsenker Alirocumab ohne negativen Einfluss auf den Blutzuckerspiegel bei Patienten mit Prädiabetes

Original Titel:
Efficacy and safety of alirocumab in people with prediabetes vs those with normoglycaemia at baseline: a pooled analysis of 10 phase III ODYSSEY clinical trials

Zwei im Jahr 2017 veröffentlichte Studien haben gezeigt, dass sich PCSK9-Hemmer und Statine, beides Medikamentengruppen, die zur Absenkung erhöhter Blutfettwerte Anwendung finden (umgangssprachlich auch als Cholesterinsenker bezeichnet), ungünstig auf den Zuckerstoffwechsel und das Risiko für Typ-2-Diabetes auswirken können (Studie von de Carvalho, 2017 in der Fachzeitschrift Diabetes Care veröffentlicht und Studie von Crandall & Kollegen, 2017 in der Fachzeitschrift BMJ Open Diabetes Research & Care veröffentlicht).

Ein Forscherteam mit Wissenschaftlern aus Deutschland, Frankreich, der USA und Kanada untersuchte deshalb nun die Sicherheit und Effektivität der Anwendung des Wirkstoffs Alirocumab, einem PCSK9-Hemmer, der 2015 zur Behandlung von erhöhten Blutfettwerten in der Europäischen Union zugelassen wurde. Die Wissenschaftler analysierten dafür 10 Studien, bei denen die Wirkung von Alirocumab bei Patienten mit Prädiabetes mit der bei Patienten mit normalen Blutzuckerspiegeln verglichen wurde. Prädiabetes kennzeichnet einen Zustand, bei dem bereits Blutzuckerwerte nachgewiesen werden können, die über der Norm liegen, aber noch keinen Nachweis einer manifesten Typ-2-Diabeteserkrankung darstellen. Alle Patienten wiesen darüber hinaus erhöhte Blutfettwerte auf (= Hypercholesterinämie).

Die in die Studien eingeschlossenen Patienten erhielten Alirocumab oder eine Kontrollbehandlung (entweder ein Scheinmedikament oder den Wirkstoff Ezetimib) für die Dauer von 24–104 Wochen. Meistens wurde die höchste Dosierung der Wirkstoffe verwendet.

Die zusammenfassende Auswertung der 11 Studien zeigte, dass durch die Anwendung von Alirocumab nach 24 Wochen eine Reduktion des LDL-Cholesterins (dem „schlechten Cholesterin“) in Höhe von 44,0–61,8 % bei den Patienten mit Prädiabetes und in ähnlicher Höhe von 45,8–59,5 % bei den Patienten mit normalen Blutzuckerwerten erzielt werden konnte. Es konnten keine ungünstigen Wirkungen von Alirocumab auf den Langzeitblutzuckerwert oder den Blutzuckergehalt im Nüchternzustand aufgezeigt werden. Zu unerwünschten Nebeneffekten der Behandlung kam es bei beiden Gruppen ähnlich häufig.

Diese Studienergebnisse verdeutlichen, dass der PCSK9-Hemmer Alirocumab bei Patienten mit Prädiabetes und Patienten mit normalen Blutzuckerwerten, die schlechte Blutfettwerte aufwiesen, zu einer Absenkung der schlechten Blutfettwerte beitrug. Das Ausmaß, in dem die Blutfettwerte bei den beiden Patientengruppen abgesenkt werden konnte, war ähnlich. Im Gegensatz zu einer anderen Studie zu PCSK9-Hemmern allgemein hatte Alirocumab keinen nachteiligen Auswirkungen auf die Blutzuckereinstellung der Patienten. Um das Risiko der Anwendung von PCSK9-Hemmern auf das spätere Typ-2-Diabetesrisiko abschätzen zu können, müssen aufgrund dieser gegenteiligen Ergebnisse weitere Studienresultate abgewartet werden.

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