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Zusätzliche Behandlung mit Oxaliplatin bei Darmkrebspatienten – Nutzen bislang noch unklar
Original Titel:
Evaluating the addition of oxaliplatin to single agent fluoropyrimidine in the treatment of locally advanced rectal cancer: a systematic review and meta-analysis
Bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Enddarmkrebs ist die Tumorerkrankung bereits über den Enddarm hinaus fortgeschritten, allerdings sind entfernte Gewebe noch nicht von der Krebskrankheit betroffen, es haben sich also noch keine Metastasen gebildet. Für die Patienten stellt die operative Entfernung des Tumorgewebes die wichtigste Behandlungsmöglichkeit und Chance auf Heilung dar. Oftmals erhalten die betroffenen Patienten vor oder nach der Operation eine Chemotherapie-Behandlung. Behandlungen mit Chemotherapie vor der Operation bezeichnet man fachsprachlich als neoadjuvante Therapien, Behandlungen mit Chemotherapie nach der Operation als adjuvante Therapien.
Australische Forscher aus Sydney und Adelaide untersuchten nun, ob eine zusätzliche Gabe des Wirkstoffs Oxaliplatin im Rahmen einer neoadjuvanten oder adjuvanten Chemotherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Enddarmkrebs effektiv und sicher ist. Die Forscher schlossen in ihrer Analyse Studien ein, bei denen entweder eine alleinige Chemotherapie mit dem Wirkstoff Fluoropyrimidin erfolgte oder aber Oxaliplatin zusätzlich zu Fluoropyrimidin verabreicht wurde. Insgesamt konnten die Forscher die Daten aus 7 Studien mit 4444 Enddarmkrebspatienten nutzen.
Die Ergebnisse zeigten Folgendes: Die Gabe von Oxaliplatin zusätzlich zu einer Chemotherapie mit Fluoropyrimidin führte im Gegensatz zu der alleinigen Verabreichung von Fluoropyrimidin zu keiner Verbesserung des Gesamtüberlebens bei den Patienten. Allerdings war die zusätzliche Gabe von Oxaliplatin mit Verbesserungen im krankheitsfreien Überleben (Zeitspanne zwischen dem Verschwinden des Tumors bis zu seinem Wiederauftreten) verbunden. Zusätzlich kam es bei Patienten, die Oxaliplatin und Fluoropyrimidin erhielten, über 3 Jahre hinweg zu weniger wiederkehrenden Tumoren, sowohl im lokalen Gewebe (sprich im Enddarm) als auch in entfernt liegenden Geweben. Wenn Oxaliplatin vor der Operation verabreicht wurde, verbesserte dies die sogenannte pathologische Komplettremission. Damit ist gemeint, dass in pathologischen Untersuchungen des entfernten Tumorgewebes keine Krebszellen mehr nachweisbar sind. Allerdings war die Anwendung von Oxaliplatin vor der Operation auch mit mehr Nebenwirkungen und einer schlechteren Therapietreue der Patienten verbunden.
Oxaliplatin, als Ergänzung zu einer Chemotherapie mit Fluoropyrimidin, führte bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Enddarmkrebs nicht zu einem verbesserten Gesamtüberleben. Da allerdings das krankheitsfreie Überleben und die Rate an wiederkehrenden Tumoren in lokal und entfernt liegenden Geweben durch die Anwendung von Oxaliplatin verbessert werden konnten, sollten weitere Studien durchgeführt werden, um den Nutzen von Oxaliplatin für Krebspatienten besser abschätzen zu können.
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