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Prostatakrebs
Neues Tool zur Berechnung des Prostatakrebs-Risikos
Original Titel:
Next-generation prostate cancer risk calculator for primary care physicians
Es gibt bereits einige Tools, mit denen das Prostatakrebs-Risiko berechnet werden kann. Hierfür müssen meist das Alter und PSA-Werte eingegeben werden. Aus diesen Angaben wird dann die Wahrscheinlichkeit, an Prostatakrebs erkrankt zu sein, eingeschätzt.
Ein internationales Forscherteam entwickelte nun ein neues englischsprachiges Online-Tool zur Risikoeinschätzung, welches zugleich die Lebenserwartung einschätzt. Für die Entwicklung dieses Tools sammelten die Wissenschaftler Daten von 5638 Männern, die sich alle einer Prostatabiospie unterzogen haben, und von 979 Männer mit Prostatakrebs, von denen Langzeitdaten existierten. Von den 5638 Männern, denen Gewebeproben aus der Prostata entnommen wurden, wurde bei 629 Männern (11 %) ein aggressiver Prostatakrebs (Gleason-Score: 7 (4+3) oder höher) diagnostiziert. Von den 979 Prostatakrebspatienten, die sich in Behandlung befanden, lebte fast die Hälfte (49,6 %) auch noch 10 Jahre nach der Diagnose. Hier wurde jedoch nur die allgemeine Sterblichkeit betrachtet. Das bedeutet, dass alle Todesfällen gezählt wurden, unabhängig davon, ob die Patienten aufgrund der Krebserkrankung oder wegen anderer Ursachen starben. Die verstorbenen Patienten sind somit nicht alle an Prostatakrebs gestorben. Aus den gesammelten Daten dieser Patienten entwickelten die Wissenschaftler einen neuen Risikorechner für aggressiven Prostatakrebs. Dieser ist online unter http://riskcalc.org/ProstateCA_Screen_Tool abrufbar. Neben den prostataspezifischen Werten, wie den PSA-Wert, werden zusätzlich andere gesundheitsrelevanten Daten, wie z. B. der Cholesterin-Wert oder andere Erkrankungen abgefragt, um die Wahrscheinlichkeit, weitere 10 Jahre zu überleben, zu berechnen.
Die Forscher entwickelten somit einen neuen Risikorechner für Prostatakrebs, der vornehmlich Hausärzten eine Hilfestellung geben soll. Wie gut sich dieser neue Risikorechner tatsächlich eignet, muss in weiteren Studien mit anderen Studienteilnehmern erst noch festgestellt werden. Neben den Risikorechnern, die das Prostatakrebs-Risiko berechnet, gibt es auch weitere Rechner, mit denen die Wahrscheinlichkeit ermittelt werden kann, dass der Krebs nach einer bestimmten Behandlung zurückkehrt (Rezidiv). Beispiele hierfür sind das Kattan-Nomogramm oder die Risikorechner des Memorial Sloan-Kettering Cancer Centers, einer Krebsklinik in New York (USA). Generell ist bei solchen Risikorechnern immer zu beachten, dass es sich bei den berechneten Werten nur um Wahrscheinlichkeiten handelt, die aufgrund von statistischen Werten berechnet wurden. In der Regel werden sie immer wieder überarbeitet. Sie sollen Ärzte und Patienten bei der Entscheidungsfindung helfen. In keinem Fall ersetzten sie jedoch ein Arztgespräch.
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