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Prostatakrebspatienten mit sehr hohen PSA-Werten – Ist eine lokale Therapie zusätzlich zu einer Hormontherapie sinnvoll?
Original Titel:
Availability of Local Therapy to Castration-Resistant Prostate Cancer for M0 Patients with Initial Prostate Specific Antigen 100 ng/ml or Higher
Patienten, die neu mit Prostatakrebs konfrontiert sind, stehen häufig vor der schwierigen Entscheidung, welchen Therapieweg sie einschlagen sollen. Ist der Krebs noch auf die Prostata beschränkt, bieten sich lokale Therapien an. Dabei handelt es sich um die Bestrahlung der Prostata oder um die operativen Prostataentfernung. Wenn sich der Krebs im Anfangsstadium befindet, können beide Methoden zu einer Heilung führen. Alternativ kommt auch eine Hormontherapie oder eine Chemotherapie in Frage. Diese wirken sich auf den gesamten Körper aus, können jedoch nur das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen und diese nicht heilen. Die Hormontherapie hat gegenüber der Chemotherapie den Vorteil, dass sie mit deutlich weniger Nebenwirkungen verbunden ist. Diese Therapie ist jedoch nur zeitlich begrenzt wirksam, da sich die Prostatakrebszellen nach einer gewissen Zeit trotz des Hormonentzugs wieder vermehren. Man spricht dann von einem kastrationsresistenten Prostatakrebs. Welche Therapie für wen am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Ein japanisches Forscherteam untersuchte nun, ob Prostatakrebs-Patienten mit einem sehr hohem PSA-Wert (≥ 100 ng/ml), bei denen es laut bildgebender Verfahren keine Anzeichen dafür gab, dass sich der Krebs bereits im Körper ausgebreitet hatte, also bei denen sich noch keine Metastasen gebildet haben, davon profitieren, wenn sie sich neben einer Hormontherapie auch lokal behandeln lassen. Sie untersuchten, bei welcher Therapie die Patienten länger vom kastrationsresistenten Prostatakrebs verschont blieben. Von 142 Patienten, die bei der Diagnose einen PSA-Wert von über 100 ng/ml aufwiesen, hatte sich der Krebs bei 93 Patienten bereits im Körper ausgebreitet. Das bedeutet, dass bei etwa jedem 3. Patienten (34,5 % der Patienten) bei der Diagnose noch keine Metastasen festgestellt werden konnten. Von diesen Patienten nahmen 46 Patienten an der Studie teil. 31 von ihnen erhielten nur eine Hormontherapie, während die restlichen 15 Patienten sich zusätzlich einer lokalen Krebsbehandlung unterzogen. Die Hälfte der Patienten wurde länger als 31 Monate lang begleitet. Während des Studienzeitraumes verlor die Hormontherapie bei 13 Patienten, die nur mit der Hormontherapie behandelt wurden (entspricht 42 %), ihre Wirkung und die Krebserkrankung schritt weiter fort. 72,5 % der Patienten mit alleiniger Hormontherapie konnten auch nach einem Jahr noch weiterhin mit der Hormontherapie behandelt werden. Nach 2 Jahren war dies noch bei 53 % der Fall. Anders sah das bei den Patienten aus, die sich zusätzlich lokal behandeln ließen. Von diesen Patienten entwickelte in dem Studienzeitraum nämlich keiner einen Prostatakrebs, der gegen die Hormontherapie immun war. Statistische Analysen ergaben, dass ein Befall von Lymphknoten bei der Erstdiagnose und ein PSA-Wert, der trotz Therapie nicht unter 0,2 ng/ml sank, bei den Patienten mit alleiniger Hormontherapie Risikofaktoren dafür waren, dass der Prostatakrebs kastrationsresistent wurde.
Etwa ein Drittel der Prostatakrebspatienten wiesen trotz des hohen PSA-Wertes von mindestens 100 ng/ml noch keine Anzeichen für Metastasen auf. Unterzogen sich diese Patienten zusätzlich zu der Hormontherapie einer lokalen Behandlung, konnte der Zeitpunkt, an dem die Hormontherapie unwirksam wurde und der Krebs weiter fortschritt, weiter hinausgezögert werden. Besonders Patienten, bei denen der PSA-Wert trotz Therapie nicht unter 0,2 ng/ml gesunken ist und bei denen bereits bei der Diagnose Lymphknoten befallen waren, könnten somit von einer zusätzlichen lokalen Therapie profitieren. Es handelt sich hier jedoch um eine kleine Studie, deren Ergebnisse durch weitere Studien belegt werden sollten.
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