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da-Vinci-Roboter ermöglicht noch schonendere Darmkrebsoperation
Prof. Gockel: Durch Zusammenspiel von Mensch und Technik entsteht eine überaus hohe Präzision
Ein fünfköpfiges Robotic-Team der Viszeralchirurgie nimmt seit vergangenem Herbst am Universitätsklinikum Leipzig mit einem da-Vinci-Roboter komplexe Eingriffe bei Darmkrebs-Patienten vor.
„Der Roboter hilft mir, zwei Oberärzten und zwei Assistenzärzten, die Operationen bei Dick- und Mastdarmkrebs minimal-invasiv, besonders exakt und nervenschonend durchzuführen“, erläutert Prof. Dr. Ines Gockel, Leiterin des Bereichs Viszeralchirurgie an der Klinik und Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie. „Vorteile des Roboters sind weiterhin, dass der Operateur ein 3-D-Bild sieht und nicht nur ein 2-D-Bild wie bei der herkömmlichen minimal-invasiven OP, sowie die vier Arme der Maschine, mit deren Instrumenten man sehr viel präziser präparieren, halten, schneiden und nähen kann.“
Wie beim minimal-invasiven Eingriff werden nur kleine Schnitte gesetzt („Schlüssellochchirurgie“). Über diese nur etwa 5 bis 12 mm großen Öffnungen werden die endoskopischen Mikroinstrumente und die Optik in den Bauchraum eingeführt. „Natürlich operiert der Da Vinci nicht selbst. Meine Hände steuern das Operationssystem, das in der Lage ist, jede menschliche Bewegungsunschärfe auszugleichen“, so Prof. Gockel. „Das vergrößerte und hochauflösende 3-D-Videobild sowie die vollständige Bewegungsfreiheit der Instrumente – die menschliche Hand wäre dazu nie in der Lage – geben dem Operateur zudem mehr Sicherheit bei engen Operationsfeldern. Insgesamt entsteht durch das Zusammenspiel von Mensch und Technik eine überaus hohe Präzision, die es möglich macht, noch schonender zu operieren.“ Hierzu ist allerdings ein umfangreiches Training erforderlich.
Von der minimal-invasiven Hochpräzisionstechnik des da-Vinci-Roboters versprechen sich die Leipziger Darmkrebs-Chirurgen beispielweise eine noch bessere Schonung der Beckennerven, wodurch Blasenfunktionsstörungen, Inkontinenzprobleme oder auch Sexualfunktionsstörungen deutlich verringert werden. Auch seien Lymphknotenmetastasen durch die 3-D-Optik besser zu erkennen, so Prof. Gockel.
Auf die Vorzüge der innovativen Operationstechnik setzen am Leipziger Universitätsklinikum nicht nur die Viszeralchirurgen um Prof. Gockel, sondern auch die Urologen und die Gynäkologen. Deshalb reicht ein Operationsroboter nicht mehr aus; inzwischen sind hier schon längst zwei „da Vincis“ im Einsatz.