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Bestimmte Blutwerte können eine Heilung der Darmschleimhaut bei Patienten mit einer chronischen Darmentzündung anzeigen
Original Titel:
Sepsis markers soluble IL-2 receptor and soluble CD14 subtype as potential biomarkers for complete mucosal healing in patients with inflammatory bowel disease.
Bei der Behandlung von Patienten mit einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa ist die Heilung der Darmschleimhaut ein wichtiges Ziel. Nach neusten Erkenntnissen steht diese nämlich im Zusammenhang mit einem milderen Krankheitsverlauf. Um den Erfolg einer Therapie auf die Darmschleimhaut zu untersuchen, werden derzeit bildgebende Verfahren (Endoskopie) eingesetzt. Hierbei wird dem Patienten eine kleine Kamera eingeführt, die Bilder aus dem Körperinneren sendet. Bei dieser Methode ist somit der Eingriff in den Körper notwendig, was Risiken mit sich bringt und von vielen Patienten als unangenehm empfunden wird.
Ein japanisches Forscherteam suchte nach Alternativen, mit denen es ohne größere körperliche Eingriffe möglich ist, eine Heilung der Darmschleimhaut bei Patienten mit chronischen Darmentzündungen zu erkennen. Zu diesem Zweck wurden 4 verschiedene Marker, die aus dem Blut gewonnen werden können, untersucht. Dabei handelte es sich einmal um das C-reaktive Protein (CRP), welches als unspezifischer Marker für Entzündungen dient. Zwei weitere Entzündungsmarker waren Prolacitonin und Presepsin. Die Konzentrationen beider Marker steigen besonders dann an, wenn an den Entzündungen Bakterien beteiligt sind. Bei dem vierten untersuchten Marker handelte es sich um den löslichen Interleukin-2-Rezeptor (sIL-2R). Dieser Marker spiegelt den Aktivierungszustand von speziellen Immunzellen wieder.
An der Studie nahmen 33 Morbus Crohn-Patienten und 68 Patienten mit Colitis ulcerosa teil, denen innerhalb von zwei Wochen nach der Endoskopie Blut für die verschiedenen Labortests entnommen wurde. Das Blut der Patienten wurde auf alle vier Marker untersucht und die Blutwerte mit den endoskopischen Bildern verglichen. Die Auswertung ergab, dass bei Patienten mit Colitis ulcerosa die Blutkonzentration des Interleukin-2-Rezeptor (sIL-2R) höher war, wenn keine Heilung der Darmschleimhaut erzielt werden konnte. Die sIL-2R-Kozentration lieferte von allen Parametern die besten Hinweise, ob die Darmschleimhaut des Colitis ulcerosa-Patienten geheilt war.
Bei Patienten mit Morbus Crohn verhielt es sich anders: Hier waren die CRP-Konzentration und die Presepsin-Konzentration am besten dazu geeignet, Patienten mit Heilung der Darmschleimhaut von denen ohne Heilung der Darmschleimhaut zu unterscheiden. Diese Werte waren nämlich bei Morbus Crohn-Patienten höher, wenn es zu keiner Heilung kam.
Verschiedene Blutwerte waren somit in der Lage, eine Heilung der Darmschleimhaut bei Patienten mit chronischen Darmentzündungen zu identifizieren. Bei Colitis ulcerosa stellte sich der sIL-2R und bei Morbus Crohn Presepsin als geeigneter Marker für die Darmschleimhaut-Heilung heraus. Die Bestimmung dieser Blutwerte könnte die Endoskopie zu diesem Zwecke ersetzen.
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