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Wissen hilft: Eltern schützen ihre Kinder vor Übergewicht, wenn sie den Zuckergehalt von Lebensmitteln richtig einschätzen können
Original Titel:
Parents' considerable underestimation of sugar and their child's risk of overweight
Eine gute Ernährungsbildung der Bevölkerung ist einer der wichtigsten Grundpfeiler, um die weitere Ausbreitung von Übergewicht und Adipositas (starkes Übergewicht mit einem Body Mass Index (BMI) von ≥ 30) zu verhindern. Vielfach werden Stimmen laut, dass weitergehende politische Maßnahmen wie beispielweise eine Ampelkennzeichnung von Lebensmitteln zum Schutz der Bevölkerung vor Übergewicht gebraucht werden. Die Ampelkennzeichnung auf Lebensmittelverpackungen (grün = niedriger Gehalt, gelb = mittlerer Gehalt, rot = hoher Gehalt) soll beispielsweise leicht verständlich den Gehalt von gesundheitsrelevanten Nährstoffen (Fett, gesättigte Fettsäuren, Zucker und Salz) in einem Lebensmittel signalisieren.
Deutsche Wissenschaftler aus Berlin (Max-Planck-Institut) und Mannheim (Universität Mannheim) gingen in ihrer Untersuchung nun der spannenden Frage nach, wie gut Eltern den Zuckergehalt von Lebensmitteln einschätzen können. Ein hoher Konsum von Zucker steht im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Übergewicht. Eltern, die maßgeblich die Ernährung ihrer Kinder beeinflussen, wäre daher gut geholfen, wenn sie zu einer realistischen Einschätzung des Zuckergehaltes eines Lebensmittels befähigt wären und demnach die Ernährung ihrer Kinder ausrichten könnten.
Die Wissenschaftler untersuchten 305 Eltern und deren Kinder. Die Eltern wurden gebeten den Zuckergehalt von Lebensmitteln und Getränken, die häufig von Kindern verzehrt werden, einzuschätzen. Dabei zeigte sich, dass die Eltern den Zuckergehalt der meisten Lebensmittel und Getränke erheblich unterschätzten. 92 % der Eltern unterschätzen beispielsweise den Zuckergehalt von Joghurt um durchschnittlich 7 Zuckerwürfel. Weiterhin zeigte sich, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen der Unterschätzung des Zuckergehalts von Lebensmitteln auf Seiten der Eltern und einem erhöhten Risiko für Übergewicht und Adipositas bei den Kindern bestand. Je stärker die Eltern den Zuckergehalt der Lebensmittel unterschätzen, desto höher fiel der BMI der Kinder aus.
Diese Studienergebnisse demonstrieren sehr anschaulich, wie wichtig Ernährungsbildung ist. Eine gute Information und Aufklärung der Bevölkerung über Lebensmittel und deren Gesundheitswert könnte einen wichtigen Beitrag zur Prävention von Übergewicht und Adipositas leisten.
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