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Endometriose
Etanercept kann Chancen auf Schwangerschaft bei Endometriose verbessern
Original Titel:
Effect of Etanercept on the Success of Assisted Reproductive Technology in Patients with Endometrioma
Bei der Endometriose treten Wucherungen des Gewebes der Gebärmutterschleimhaut auch außerhalb der Gebärmutter auf. Die Wucherungen sind gutartig, können aber zu Schmerzen, Zyklusstörungen, Verwachsungen und Zystenbildung führen. Gleichzeitig kommt es vermehrt zu Entzündungsreaktionen und Änderungen des Immunsystems. Wissenschaftler haben jetzt den Wirkstoff Etanercept zur Bekämpfung der Endometriose untersucht.
Bisher gibt es keinen Wirkstoff zur Heilung der Endometriose. Schmerzen und Entzündungen können durch klassische Schmerzmittel bekämpft werden. Da das Gewebe durch Hormone gesteuert wird und während des Menstruationszyklus schrumpft und wächst, können Hormontherapien das Krankheitsbild positiv beeinflussen. Bei Frauen mit Kinderwunsch kommt eine Behandlung mit hormonhaltigen Verhütungsmitteln allerdings nicht in Frage. Bei unfruchtbare Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch ist eine Operation zur Entfernung der Herde daher meist die beste Option. Die Wissenschaftler untersuchten jetzt jedoch die Wirkung des TNF-Hemmers Etanercept.
Etanercept wird schon länger zur Behandlung chronisch-entzündlicher Erkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder Schuppenflechte eingesetzt. Der Wirkstoff hemmt den entzündungsfördernden Botenstoff TNF-α und soll so das Immunsystem modulieren und Entzündungen verhindern. TNF-α ist am zyklischen Auf- und Abbau der Gebärmutterschleimhaut beteiligt und wurde schon in der Vergangenheit mit Endometriose in Verbindung gebracht. Erhöhte Konzentrationen des Botenstoffes wurden bereits in der Bauchhöhlenflüssigkeit von Endometriosepatientinnen gefunden. Zudem steht der Stoff im Verdacht, die Beweglichkeit von Spermien zu mindern.
Die Wissenschaftler untersuchten 68 unfruchtbare Frauen mit Endometriose mit Zysten. Die Frauen wurden mit dem Antagonistenprotokoll zur hormonellen Stimulation behandelt und wurden anschließend künstlich befruchtet. 19 Patientinnen erhielten 50 mg Etanercept am zweiten Tag des Zyklus vor der künstlichen Befruchtung. Die Patientinnen hatten eine erhöhte Rate klinischer, im Ultraschall nachweisbarer Schwangerschaften als die Frauen ohne Etanercept. Die Anzahl der Lebendgeburten war allerdings nur leicht und statistisch nicht bedeutend erhöht.
Die Ergebnisse deuten daher an, dass Etanercept als Wirkstoff bei unerfülltem Kinderwunsch aufgrund von Endometriose eingesetzt werden könnte. Unklar bleibt allerdings, welche Auswirkungen Etanercept auf die Sicherheit des Embryos haben könnte. Auch bei Patientinnen mit rheumatoider Arthritis oder Schuppenflechte gibt es keine weitreichenden Studien zur Auswirkung von TNF-Hemmern auf die Schwangerschaft. Meist werden die Wirkstoffe hier mit Beginn der Schwangerschaft abgesetzt.
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