Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen

Darmkrebs

Bevacizumab reduziert Nebenwirkungen der Chemotherapie bei metastasiertem Darmkrebs

Original Titel:
The Addition of Bevacizumab to Oxaliplatin-Based Chemotherapy: Impact Upon Hepatic Sinusoidal Injury and Thrombocytopenia

Chemotherapien bei metastasiertem Darmkrebs (Krankheitsstadium IV) enthalten häufig den zellgiftigen Wirkstoff (Zytostatikum) Oxaliplatin. Nebenwirkungen der Chemotherapie mit Oxaliplatin können Leberschäden, Pfortaderhochdruck, Vergrößerungen der Milz und Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen) sein. In vielen Fällen wird die Chemotherapie mit Zytostatika bei metastasiertem Darmkrebs um den biopharmazeutischen Wirkstoff (Biologikum) Bevacizumab erweitert. Neben der Wirksamkeit gegen den Tumor gibt es Hinweise, dass Bevacizumab auch einige Nebenwirkungen der Chemotherapie mit Oxaliplatin verringern kann.

Ob diese Verbesserung der Nebenwirkungen durch die Chemotherapie tatsächlich zutrifft, wurde in einer aktuellen Studie mit insgesamt 384 Patienten, die an metastasiertem Darmkrebs litten, untersucht. Die Patienten wurden mit einer Chemotherapie, bestehend aus einem Fluoropyrimidin, z. B. 5-Fluoruracil und Oxaliplatin mit oder ohne Bevacizumab behandelt. Veränderungen der Milz und die Anzahl der Blutplättchen wurde zwischen den beiden Gruppen, mit und ohne Bevacizumab, verglichen.

Bei den Patienten, die nicht mit Bevacizumab behandelt wurden, kam es deutlich schneller zu einer Vergrößerung der Milz um 30 % oder mehr. Die Behandlung mit Bevacizumab führte demnach zu einer langsameren Vergrößerung der Milz. Außerdem war die Häufigkeit von Thrombozytopenie nach sechs Monaten deutlich geringer, wenn die Patienten zusätzlich Bevacizumab erhielten. Sie trat bei 19 % der Patienten mit und bei 51 % der Patienten ohne Bevacizumab auf. Die Entwicklung einer vergrößerten Milz hängt mit der Entstehung einer Thrombozytopenie zusammen. Patienten, die bereits vor der Chemotherapie eine vergrößerte Milz aufwiesen, trugen das höchste Risiko für eine Thrombozytopenie.

Aus dieser Studie lässt sich festhalten, dass die Zugabe von Bevacizumab zur Oxaliplatin-haltigen Chemotherapie bei metastasiertem Darmkrebs Nebenwirkungen der Behandlung verringern kann. Die Chemotherapie mit Bevacizumab verlangsamt die Vergrößerung der Milz und reduziert die Häufigkeit von Thrombozytopenien.

© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom

Ein Serviceangebot und weitere Themen zu Darmkrebs: