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Darmkrebsvorsorge: Einladungsschreiben erhöht Teilnehmerzahlen
Original Titel:
Invitation letters increase participation in colorectal cancer screening - results from an observational study
Darmkrebs ist mit ca. 60000 Neuerkrankungen pro Jahr die dritthäufigste Krebserkrankung und die dritthäufigste Krebstodesursache in Deutschland. Daher ist die Darmkrebs-Früherkennung (Screening) eine gesetzlich verankerte Vorsorgemaßnahme. Zum aktuellen Angebot der Krankenkassen gehört im Alter von 50 bis 54 ein jährlicher Test auf verborgenes (okkultes) Blut im Stuhl. Außerdem wird ab 55 Jahren eine Dickdarmspiegelung (Koloskopie) angeboten. Die Teilnehmerzahlen von diesem Screening-Programm sind jedoch sehr gering. Mit Start im Jahr 2013 hat eine Krankenkasse in Bayern zusätzliche Einladungsschreiben an ihre Versicherten versendet, wenn diese 50 bzw. 55 Jahre alt wurden und somit am Darmkrebs-Screening teilnehmen konnten. Diese Einladungsschreiben enthielten detaillierte Informationen zu Darmkrebs und zur Darmkrebsvorsorge.
Der Einfluss der Einladungsschreiben auf die Teilnehmerzahlen des Darmkrebs-Screenings wurde in einer aktuellen Studie untersucht. Dazu wurde die Inanspruchnahme von Darmspiegelungen und Stuhl-Bluttests von fast 50000 Personen nachverfolgt, die zwischen 2012 bis 2014 50 oder 55 Jahre alt wurden. Die Nutzung des Screenings wurde ein Jahr vor und zwei Jahre nach der Einführung des Einladungsschreibens miteinander verglichen. Außerdem wurden die Ärztegruppen ermittelt, welche die Darmkrebs-Screenings durchführten.
Ungefähr 10 % aller Versicherten, davon überwiegend Frauen, nahmen am Darmkrebs-Screening innerhalb von 6 Monaten, nachdem sie 50 oder 55 Jahre alt wurden, teil. Nach der Einführung des Einladungsschreibens konnte für alle Versicherten ein leichter Anstieg der Teilnehmerzahlen auf 109 % beobachtet werden. Die Häufigkeit, mit der Darmspiegelungen in Anspruch genommen wurden, war jedoch bei den Versicherten, die ein Einladungsschreiben erhalten haben, deutlich höher. Im ersten Jahr nach der Einführung der Einladung stieg sie auf 138 % und im zweiten Jahr auf 149 %. Die Darmkrebsvorsorge von Versicherten, die ein Einladungsschreiben erhielten, wurde überwiegend von niedergelassenen Allgemeinmedizinern und Gastroenterologen durchgeführt.
Es lässt sich also festhalten, dass die Einführung von Einladungsschreiben die Teilnehmerzahlen für Darmkrebs-Screenings verbessern kann.
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