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Ist ACPA-positive rheumatoide Arthritis schwerwiegender als die ACPA-negative Form?
Original Titel:
Is ACPA-positive RA still a more severe disease than ACPA-negative RA? A longitudinal cohort study in RA-patients diagnosed from 2000 onwards
Zur Diagnose der rheumatoiden Arthritis kann die Konzentration der Antikörper gegen citrullinierte Proteine (ACPA) bestimmt werden. Allerding sind etwa 1/3 der Patienten negativ für ACPA und haben keine ACPA im Blut – werden aber trotzdem mit rheumatoider Arthritis diagnostiziert. Wissenschaftler aus den Niederlanden haben jetzt Unterschiede zwischen ACPA-positiven und ACPA-negativen Patienten untersucht.
Die Antikörper gegen citrullinierte Proteine werden vom Immunsystem gegen Bestandteile des eigenen Körpers gebildet. Es kommt zu Immun- und Entzündungsreaktionen um die ‚fremden‘ Bestandteile zu bekämpfen. In Folge entwickelt sich die rheumatoide Arthritis mit Entzündungen im Bereich der Gelenke.
Der Test auf ACPA ist sehr empfindlich und sehr spezifisch für rheumatoide Arthritis. Zudem können die Antikörper auch schon Jahre vor einem Ausbruch der Erkrankung nachgewiesen werden. Häufig werden aufgrund des Tests Rückschlüsse über den Krankheitsverlauf gezogen und die Therapie entsprechend angepasst. Häufig wird die ACPA-positive rheumatoide Arthritis als schwerwiegendere Erkrankung angesehen und stärker mit einer Zerstörung der Gelenke assoziiert.
Die Wissenschaftler untersuchten jetzt 492 ACPA-positive Patienten und 450 ACPA-negative Patienten mit rheumatoider Arthritis. Die Patienten berichteten zu Beginn der Beobachtungszeit und im Verlauf von 4 Jahren über ihre Schmerzen, Fatigue, Krankheitsaktivität, Funktion der Gelenke und Einschränkungen und Behinderungen im Alltag und im Berufsleben. Zu Beginn berichteten die ACPA-negativen Patienten über schlimmere Schmerzen, größere Fatigue, größere Krankheitsaktivität und über mehr Behinderungen. Die Unterschiede zur ACPA-positiven Patientengruppe waren allerdings minimal. Im Verlauf der 4 Jahre blieb die Fatigue bei ACPA-negativen Patienten stärker ausgeprägt, in anderen Bereichen konnten allerdings keine Unterschiede festgestellt werden. Mehr ACPA-positive Patienten berichteten über längere Fehlzeiten auf der Arbeit.
Die Ergebnisse zeigen, dass es bei beiden Formen der rheumatoiden Arthritis in etwa gleichem Maße zu Behinderung und Einschränkungen im alltäglichen Leben kommt. In den für Patienten relevanten Auswirkungen im Alltag besteht daher kaum ein Unterschied. Die Forscher betonen, dass beide Formen gleichermaßen in der Forschung berücksichtigt werden sollten.
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