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Schonende Hilfe bei vergrößerter Prostata
250. Patient am UKJ mit Embolisation therapiert
Jena (UKJ/as). Probleme beim Wasserlassen oder häufiger Harndrang – bei Männern ab dem 50. Lebensjahr tritt dies nicht selten auf. „Sehr oft lassen sich diese Probleme auf eine gutartige Vergrößerung der Prostata zurückführen – eine der häufigsten Erkrankungen des Mannes“, so Prof. Ulf Teichgräber, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Jena (UKJ). Nun konnte das interdisziplinäre Expertenteam den 250. Patienten mit Hilfe der so genannten Prostataembolisation (PAE) erfolgreich behandeln.
„Bei dieser innovativen minimal-invasiven Behandlungsmethode wird nach örtlicher Betäubung ein Mikrokatheter mit einem Millimeter Durchmesser in die Beckenschlagader und weiter bis in das Gefäß vorgeschoben, das die Prostata versorgt“, beschreibt Prof. Teichgräber. Kunststoffkügelchen in der Größe von Staubkörnern werden anschließend möglichst nah an die versorgenden Gefäße gebracht. „Dadurch wird das Wachstum des Drüsengewebes gestoppt und die Prostata schrumpft in den meisten Fällen über die nächsten Wochen und Monate um bis zu 35 Prozent“, so Prof. Teichgräber. Die Methode sei äußerst schonend, da die Harnröhre bei diesem Eingriff unberührt bleibe, so dass Nachblutungen oder Inkontinenz nicht zu erwarten seien.
Ein hochmoderner Angiographieroboter unterstützt die Experten bei ihrem präzisen Eingriff. „Unsere Patienten sind währenddessen bei vollem Bewusstsein und verspüren bei und nach der Embolisation im Allgemeinen keine Schmerzen“, so Prof. Teichgräber. Nach der Entlassung könnten die Patienten sofort wieder ihrem gewohnten Alltag nachgehen.
Seit 2013 – als eines der ersten Zentren in Deutschland – bietet die Radiologie in Zusammenarbeit mit der Klinik für Urologie unter der Leitung von Professor Dr. Marc-Oliver Grimm diese Behandlungsmethode an. Patienten aus ganz Deutschland reisten nach Jena, um sich hier behandeln zu lassen, so Prof. Teichgräber: „Die Erfahrungen aus unseren zahlreichen Behandlungsfällen sowie die Ergebnisse aktueller Studien zeigen, dass der klinische Therapieerfolg nach einer Prostataembolisation mit dem urologischen Standardoperationsverfahren vergleichbar ist.“