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Alternativer Ansatz zur Eisprungstimulation könnte bei Krebspatientinnen die Chance auf Schwangerschaften nach der Krebsbehandlung erhöhen
Original Titel:
Gonadotropin-releasing hormone agonist trigger increases the number of oocyte and embryos available for cryopreservation in cancer patients undergoing ovarian stimulation for fertility preservation.
An einer Krebserkrankung zu leiden ist schwer genug. Doch für junge Mädchen oder Frauen im fortpflanzungsfähigen Alter kommt mit der Furcht vor der Krankheit eine weitere existentielle Bedrohung. Eine Chemotherapie kann neben den Krebszellen auch die Eizellen zerstören und die Hoffnung auf ein späteres Kind. Um den Frauen nach der Krebsbehandlung auch die Erfüllung eines Kinderwunsches zu ermöglichen, können Eizellen frühzeitig entnommen und eingefroren werden. Dafür werden die Eizellreifung hormonell stimuliert und möglichst viele gereifte Eizellen entnommen. Forscher vom Cornell College in New York untersuchten nun, ob die Zahl der entnommenen Eizellen und ihre Fähigkeit, sich nach der Befruchtung zu gesunden Embryonen zu entwickeln mit alternativen Stimulationsansätzen gesteigert werden kann.
Dazu wendeten sie eine Substanz an, die den Reifungsprozess der Eizellen auslöst. Die Substanz wirkt über das Gonadotropin-freisetzende Hormon (gonadotropin-releasing Hormon, GnRH). Auf dieses Hormon wirkt die genutzte Substanz wie ein Zweitschlüssel zum Schloss, also als Agonist. Wird GnRH durch den GnRH-Agonisten aktiviert, bewirkt dies eine Kettenreaktion die zur Stimulierung der Eierstöcke führt. Um zu erfahren, ob dieser Ansatz bei der Fruchtbarkeitsvorsorge von Krebspatienten wirksam eingesetzt werden könnte, verglichen die Wissenschaftler die Zahl der gewonnenen Eizellen und ihre Entwicklungs-/Reifestufe jeweils mit klassischer Stimulation mit humanem Choriongonadotropin (hCG) und GnRH-Agonist-Stimulation.
Teilnehmer der Studie waren 341 Krebspatientinnen, von denen 99 (29,0 %) mit dem GnRH-Agonisten und 242 (71 %) mit hCG als Eisprungauslöser behandelt wurden. Der Reifungsprozess wurde bei den Patientinnen entweder mit Letrozol und Gonadotropin zusammen angestoßen (n = 269), oder mit Gonadotropin allein (n = 72). Die Patientengruppen waren in ihrer Zusammensetzung vergleichbar.
Gemessen wurde die Anzahl und der prozentuale Anteil der Eizellen, die den Reifegrad MII erreicht hatten und damit für eine Befruchtung bereit waren. In der Letrozol/Gonadotropin-Gruppe waren dies im Mittel 11,8 Eizellen (89,6 %), wenn der Eisprung mit dem GnRH-Agonisten ausgelöst worden war, versus 9,9 Eizellen (73,0 %), wenn hCG als Eisprungauslöser eingesetzt worden war. Ähnliche Ergebnisse fanden sich in der Gonadotropin-Gruppe: 13,3 Eizellen (85,7 %) mit GnHR-Agonist bzw. 9,3 Eizellen (72,8 %) mit hCG. Es ergaben sich in der genaueren Analyse damit etwa 3-mal mehr MII-Eizellen die bereit für das Einfrieren waren mit dem GnRH-Agonisten, als mit hCG als Auslöser des Eisprungs. Dieses Ergebnis war unabhängig von der Art der Krebserkrankung sowie der Behandlung zur Förderung des Eizellenreifungsprozesses.
Es zeigte sich demnach, dass der Eisprungauslöser GnRH-Agonist die Zahl gut gereifter Eizellen erhöhen kann und damit eine bessere Grundlage für die Erfüllung eines Kinderwunsches nach der Krebsbehandlung bieten könnte.
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