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Morbus Crohn-Patienten mit knotenartigen Gewebeneubildungen aus Epitheloidzellen haben einen schwereren Krankheitsverlauf
Original Titel:
Epithelioid Granulomas Associate with Increased Severity and Progression of Crohn's Disease, Based on 6-year Follow Up.
Viele Patienten mit Morbus Crohn weisen epitheloide Granulome auf. Es handelt sich hierbei um knotenartige Gewebeneubildungen aus Epitheloidzellen, umgewandelte Zellen des Immunsystems. Ob diese Zellanhäufungen einen Einfluss auf den Krankheitsverlauf von Morbus Crohn-Patienten und auf den Schweregrad der Erkrankung haben, ist derzeit noch nicht bekannt.
Ein Forscherteam aus den USA beschäftigte sich mit genau dieser Frage. Hierzu untersuchten die Wissenschaftler insgesamt 1466 Patienten mit Morbus Crohn, die im Krankenhaus der Universität Pittsburgh behandelt wurden, und begleiteten sie über 6 Jahre lang. Die Untersuchungen ergaben, dass 12,8 % von ihnen (187 Patienten) epitheloide Granulome aufwiesen. Der Anteil an Patienten mit den knotenartigen Anhäufungen von Epitheloidzellen war höher, wenn nur die Patienten betrachtet wurden, die eine Operation hinter sich hatten. Von diesen waren nämlich 21 % von den Granulomen betroffen. Die Patienten wurden je nach Vorhandensein der knotenartigen Zellanhäufungen in zwei Gruppen eingeteilt. Ein Vergleich beider Patientengruppen machte deutlich, dass epitheloide Granulome im Zusammenhang mit erhöhten Entzündungswerten (C-reaktives Protein), mit Verengungen des Darms und mit tiefer gehenden Entzündungen standen. Außerdem wurde bei den Patienten, die epitheloide Granulome hatten, die Morbus Crohn-Diagnose im Durchschnitt früher gestellt als bei den Patienten, die von diesen Gewebeneubildungen verschont blieben (durchschnittliche Alter bei Diagnose: 23,6 Jahre bei Patienten mit epitheloiden Granulomen vs. 27,9 Jahre bei Patienten ohne epitheloide Granulome). Patienten mit epitheloiden Granulomen nahmen des Weiteren häufiger Steroide oder Betäubungsmittel ein und mussten häufiger von der Gesundheitsversorgung Gebrauch machen. Bei den Patienten, die sich bereits einer Operation unterziehen mussten, war das Risiko, innerhalb der nächsten 6 Jahre erneut operiert werden zu müssen, 2,5-fach höher, wenn sie die knotenartigen Gewebeneubildungen aus Epitheloidzellen aufwiesen.
Etwa 13 % der Morbus Crohn-Patienten entwickelten epitheloide Granulome. Die Patienten, die von diesen Zellanhäufungen betroffen waren, litten insgesamt an einer schwereren Erkrankung. Patienten, die bereits operiert werden mussten, hatten ein höheres Risiko, innerhalb von 6 Jahren erneut operiert werden zu müssen, wenn sie epitheloide Granulome aufwiesen. Somit scheinen die Granulomen Risikofaktoren für schwere Krankheitsverläufe zu sein.
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