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Adipositas / Übergewicht
Seelische Gesundheit hat Einfluss auf eine angestrebte Gewichtsabnahme
Original Titel:
Association of changes in mental health with weight loss during intensive lifestyle intervention: does the timing matter?
Immer häufiger zeigt sich, dass es einen Zusammenhang zwischen psychischen Krankheiten wie Depressionen oder Angstzuständen und einem zu hohen Körpergewicht gibt. Hat die seelische Gesundheit auch einen Einfluss auf den Erfolg bei einem angestrebten Gewichtsverlust?
Diese Frage untersuchte nun ein dreiköpfiges Forscherteam aus den USA. Für ihre Studie konnten sie Frauen 92 Frauen hispanischer Herkunft (hispanische Herkunft = süd- oder mittelamerikanische Herkunft) gewinnen, die übergewichtig oder adipös waren. Übergewicht und Adipositas (= krankhaftes Übergewicht) klassifiziert man mithilfe des Body Mass Index (kurz BMI) – ab einem BMI von 25 spricht man von Übergewicht, ab einem BMI von 30 von Adipositas. Neben Übergewicht oder Adipositas wiesen die Frauen eine Vorstufe von Diabetes, den sogenannten Prädiabetes, auf, bei dem die Blutzuckerwerte schon in einem deutlich erhöhten Bereich sind, aber noch keine manifeste Diabeteserkrankung vorliegt.
Für die wissenschaftliche Untersuchung wurden die Frauen in 3 Gruppen aufgeteilt. Frauen aus Gruppe 1 nahmen an einem Lebensstilinterventionsprogramm teil, um einen Gewichtsverlust zu erzielen, Frauen aus Gruppe 2 bekamen jeden Tag 1700 mg Metformin und Frauen aus Gruppe 3 erhielten die übliche Versorgung. Zu Beginn der Studie sowie nach 6 und 12 Monaten wurden Symptome von Depressionen und Ängsten sowie der wahrgenommene Stress bei den Frauen gemessen. Die Ergebnisse zum erreichten Gewichtsverlust nach 6 und 12 Monaten wurden dann verglichen – hierbei wurden die Frauen, deren Werte zu Depressionen, Ängsten und Stress sich im Laufe der Zeit verschlechtert hatten mit den Frauen verglichen, deren Werte sich verbessert hatten oder gleichgeblieben waren.
Nach 12 Monaten zeigte sich, dass der Gewichtverlust bei den Frauen aus Gruppe 1 (Lebensstilintervention), deren Werte sich verbessert hatten oder gleichgeblieben waren, deutlich größer ausfiel als der der Frauen mit den verschlechterten Werten: Der Gewichtverlust der Frauen mit verbesserten oder stabilen Werten war insgesamt 5,1 kg größer.
Interessant war folgendes: Nach 6 Monaten war der Gewichtsverlust bei allen Frauen aus der Gruppe der Lebensstilintervention noch ähnlich gewesen. Dann aber wendete sich das Blatt. Die Frauen mit mehr Symptomen von Depressionen und Ängsten sowie mit mehr wahrgenommenem Stress nahmen an Gewicht zu, während die Frauen mit stabiler seelischer Gesundheit weiter abnahmen.
Diese Unterschiede zwischen Frauen mit stabilen/verbesserten und Frauen mit verschlechterten Werten konnten nur in Gruppe 1 mit der Lebensstilintervention gesehen werden, nicht aber in Gruppe 2 mit der Metformin-Behandlung oder in Gruppe 3 mit der üblichen Behandlung.
Diese Studie macht deutlich, dass Frauen, die im Rahmen einer Lebensstilintervention einen Gewichtsverlust anstreben, diesen erfolgreicher erzielen, wenn ihre psychische Gesundheit stabil ist. Dies zeigt, wie wichtig die Beachtung von depressiven und ängstlichen Symptomen sowie Stress beim Thema Abnehmen ist. Zukünftige Lebensstilprogramme sollten diese Aspekte unbedingt berücksichtigen.
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