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Stickoxide in Düsseldorf: Neue Daten zeigen, wie die Schadstoffe verteilt sind
Jülich, 2. Mai 2018 – Im Februar begleitete der WDR das mobile Messlabor MOBILAB des Forschungszentrums Jülich bei einer Stickoxid-Messfahrt durch Düsseldorf. Im März hat der Sender zusätzlich 172 sogenannte Passivsammler in Düsseldorf aufgehängt, um vier Wochen lang die Stickstoffdioxid-Belastung zu erfassen. Jetzt legte der WDR die Ergebnisse seiner Messaktion dem Jülicher Institut für Energie- und Klimaforschung vor. Zwar kommt Dr. Robert Wegener aus dem MOBILAB-Team nach der Auswertung zu dem Schluss, dass auf Basis der Daten keine Aussagen zur Überschreitung des Stickstoffdioxid-Jahresgrenzwertes von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft möglich sind. Aber durch die „außergewöhnlich hohe Datendichte“ lässt sich nach seiner Einschätzung die Verteilung von Stickoxiden in der Landeshauptstadt präziser darstellen.
„Der Stickstoffdioxid-Grenzwert ist ein Jahresmittelwert. Da sich die Stickstoffdioxid-Konzentration im Jahresverlauf verändert, kann man von der mittleren Konzentration eines Monats nicht auf den Jahresmittelwert hochrechnen“, erläutert der Jülicher Atmosphärenforscher. Der WDR orientierte sich bei der Auswahl der Standorte für seine einmonatige Messkampagne zum einen an den beiden festen Messstellen des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) in Düsseldorf an der Corneliusstraße im Zentrum und im Stadtteil Lörick. Zum anderen wurden über die ganze Stadt verteilt Standorte an Kindergärten, Schulen, Sportplätzen oder viel befahrenen Radwegen gewählt. Die verwendeten Passivsammler entsprachen denen des LANUV; sie wurden außerdem im selben unabhängigen Labor in der Schweiz ausgelesen, das auch das LANUV nutzt.
„Anders als bei den LANUV-Passivsammlern, die nur an wenigen ausgewählten Punkten der Stadt angebracht sind, lässt sich mithilfe der Daten aus den 172 WDR-Messpunkten ein wesentlich detaillierteres Bild der Stickstoffdioxid-Belastung im gesamten Stadtgebiet zeichnen“, so Wegener. Erhöhte Stickstoffdioxid-Konzentrationen von mehr als 45 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft, wie sie an der vielbefahrenen Corneliusstraße gemessen wurden, sind demnach kein Einzelfall. Auch an anderen Verkehrsadern in Düsseldorf wie der Völklinger Straße und der Dorotheenstraße wurden erhöhte Stickstoffdioxid-Werte gemessen.
Der Jülicher Forscher betont: „Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass abseits stark befahrener Straßen die Stickstoffdioxid-Werte deutlich niedriger sind.“ Nicht nur in den Randgebieten Düsseldorfs, auch mitten in der Stadt wie am Florapark oder am Lessingpark sind sie mit 24 bis 30 Mikrogramm Stickstoffdioxid pro Kubikmeter deutlich geringer. „Die räumliche Variabilität der Schadstoffverteilung kann nur durch eine große Anzahl von Sensoren oder mit mobilen Messungen erfasst werden“, so Wegeners Bilanz der WDR-Kampagne.
Die Messaktion des WDR ist ein Thema der Sendung „Markt“ am Mittwoch, 2. Mai um 20:15 Uhr im WDR Fernsehen. Auch in den WDR Hörfunkwellen wird über die Ergebnisse der Aktion #abgasalarm berichtet, unter anderem in der Sendung „Leonardo“ am 2. Mai von 15:05 bis 17:00 Uhr auf WDR 5.
Weitere Informationen:
Institut für Energie- und Klimaforschung, Bereich Troposphäre (IEK-8)
Pressemitteilung „Jülicher Experten auf der Spur der Stickoxide“ (21. Februar 2018)
WDR-Webseite: „#abgasalarm: WDR misst Stickoxide in Düsseldorf“