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Arthritis / Rheuma
Krankheitsaktivität kann Schwangerschaft und Geburt beeinflussen
Original Titel:
Risk for adverse pregnancy outcome in axial spondyloarthritis and rheumatoid arthritis: disease activity matters
Viele Frauen sind verunsichert über eine Schwangerschaft bei rheumatoider Arthritis oder axialer Spondyloarthritis (z. B. Morbus Bechterew). Generell spricht nichts gegen eine Schwangerschaft, die medikamentöse Therapie sollte jedoch überdacht werden, um eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten. Einige Basistherapeutika und Kortison sind während Schwangerschaft und Stillzeit zugelassen. Andere – wie Methotrexat – müssen teils lange vor Beginn einer Schwangerschaft abgesetzt werden. Ein Absetzen der Medikamente kann jedoch die Krankheitsaktivität verstärken. Wissenschaftler aus der Schweiz haben jetzt die Auswirkungen einer erhöhten Krankheitsaktivität auf Schwangerschaft und Geburt untersucht.
Die Wissenschaftler verglichen 96 Schwangerschaften bei Frauen mit rheumatoider Arthritis und 78 Schwangerschaften bei Patientinnen mit axialer Spondyloarthritis mit 70 Schwangerschaften bei gesunden Frauen. Jedes Trimester wurden verschiedene Blutwerte wie das C-reaktive Protein, verschiedene Messysteme zur Bewertung der Krankheitsaktivität wie der DAS28 (Disease Activity Score 28) und der ASDAS (Ankylosing Spondylitis Disease Activity Score) sowie die Nutzung von Medikamenten bestimmt. Die Wissenschaftler konnten sehen, dass die Frauen mit rheumatoider Arthritis oder axialer Spondyloarthritis ein höheres Risiko für Schwangerschaftskomplikationen hatten. Zu diesen zählten Schwangerschaftsdiabetes, Präeklampsie, Infektionen oder ein vorzeitiger Blasensprung. Bei dem Schwangerschaftsdiabetes ist der Zuckerstoffwechsel während der Schwangerschaft gestört und normalisiert sich danach wieder. Präeklampsie zeigt sich durch einen erhöhten Blutdruck, Wassereinlagerungen und Eiweiße im Urin. Bei einem vorzeitigen Blasensprung reißt die Fruchtblase, die den Fötus umgibt, vorzeitig vor der Geburt.
Außerdem hatten Frauen mit rheumatoider Arthritis oder axialer Spondyloarthritis häufiger kleine oder untergewichtige Kinder (Small for Gestational Age) und Frühgeburten. Eine hohe Krankheitsaktivität erhöhte das Risiko für eine Frühgeburt. Frauen mit rheumatoider Arthritis – aber nicht mit axialer Spondyloarthritis – hatten häufiger Kaiserschnitte als gesunde Frauen.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Krankheitsaktivität den Schwangerschaftsverlauf und die Geburt beeinflussen kann. Die medikamentöse Therapie sollte daher genau überlegt werden und individuell ausgerichtet werden. Eine Reduktion der Krankheitsaktivität könnte sich positiv auf den Schwangerschaftsverlauf auswirken.
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