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Berlin ist weltweit erste Millionenmetropole mit nahezu flächendeckender mobiler Schlaganfallversorgung
Berlin, 09.05.2018 Zum Tag gegen den Schlaganfall am 10. Mai kann Berlin eine Abdeckung von 94 Prozent durch Stroke-Einsatz-Mobile (STEMOs) vermelden. Die Versorgungsgebiete der von der Berliner Feuerwehr gemeinsam mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin, dem Unfallkrankenhaus Berlin und Vivantes betriebenen STEMOs decken nahezu die gesamte Einsatzfläche Berlins ab.
2011 wurde in Berlin mit dem von der Charité und der Berliner Feuerwehr eingeführten STEMO der erste voll ausgestattete Notarztwagen mit Computertomographie (CT) und Minilabor in Betrieb genommen. Die Alarmierung erfolgt durch die Leitstelle, wenn sich beim Notruf Hinweise auf einen akuten Schlaganfall ergeben. Die Schlaganfalltherapie kann dann nach Ausschluss einer Hirnblutung mittels CT durch den neurologischen Notarzt bereits am Einsatzort gestartet werden. Bisherige Studien haben gezeigt, dass die Behandlung im STEMO sicher ist und die Zeit bis zum Beginn der Gerinnselauflösung, fachsprachlich Lysetherapie, durchschnittlich um 25 bis 30 Minuten verkürzt werden kann. Registerbasierte Untersuchungen legen nahe, dass im Vergleich zur konventionellen Behandlung im Krankenhaus die Prognose bezüglich Versterben und langfristiger Behinderung deutlich verbessert werden kann.
Derzeit wird eine große prospektive Vergleichsstudie zu den Langzeiteffekten der STEMO-Versorgung durchgeführt. Dabei wird untersucht, ob Hirninfarktpatienten nicht nur durch die frühere Lysebehandlung sondern auch durch die schnellere Zuweisung in Kliniken mit Kathetertherapie profitieren und auch bei Hirnblutungen ein Behandlungsvorteil durch frühere Blutdrucksenkung und Gerinnungsnormalisierung erreichbar ist.
„Wir freuen uns, dass wir in Berlin als erster Stadt weltweit über mehrere STEMOs verfügen und die prähospitale Schlaganfallversorgung damit nahezu der gesamten Bevölkerung anbieten können“, konstatiert Karsten Göwecke, der stellvertretende Landesbranddirektor Berlins.
„Mit inzwischen drei STEMOs im Einsatz verfügt Berlin nicht nur über eine einzigartige Versorgungsstruktur in der Schlaganfallrettung, sondern hat auch ideale Voraussetzungen, die Behandlungsforschung in der ultrafrühen Zeit nach dem Schlaganfallbeginn voranzubringen“, erläutert Prof. Dr. Heinrich Audebert vom Centrum für Schlaganfallforschung Berlin der Charité und STEMO-Projektleiter.
STEMO
Das STEMO ist ein Rettungsfahrzeug, das für Patienten mit Schlaganfall konzipiert ist. Ausgestattet mit einem eingebauten Computertomographen und einem Labor sowie einem Neurologen und speziell geschultem Rettungspersonal an Bord bringt es ein Stück Krankenhaus zum Patienten. Nach der ersten sogenannten „Mobile Stroke Unit“ im Saarland wurde 2011 in Berlin mit dem von der Charité, der Berliner Feuerwehr und dem brandenburgischen Medizintechnikunternehmen MEYTEC entwickelten STEMO weltweit der erste voll ausgestattete Notarztwagen mit Computertomographie und Minilabor in Betrieb genommen. Inzwischen gibt es über 20 ähnliche Projekte weltweit, unter anderem in New York, Los Angeles, Melbourne und Bangkok. Mit der STEMO-Versorgung wird wertvolle Zeit gespart und der Anteil der Patienten, die eine gerinnselauflösende Therapie bekommen können, gesteigert. Mehr als 12.000 Schlaganfälle ereignen sich jedes Jahr in Berlin.
Links:
Centrum für Schlaganfallforschung Berlin
Klinik für Neurologie