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Prostatakrebs

Prostataentfernung – Verschiedene Operationsmethoden im Vergleich

Original Titel:
Prostatectomies for localized prostate cancer: a mixed comparison network and cumulative meta-analysis

Oftmals ist eine Operation die Behandlungsmethode der ersten Wahl bei Prostatakrebs. Wenn der Tumor noch auf die Prostata beschränkt ist, kann durch die Operation eine Heilung erzielt werden. Es gibt für die Operation verschiedene Vorgehensweisen. Eine Möglichkeit ist die offene Operation, welche in Deutschland derzeit noch am häufigsten angewandt wird. Hierbei verschafft sich der Operateur durch einen etwa 10 cm langen Schnitt, z. B. im Unterbauch (retropubische radikale Prostatektomie, kurz RRP), Zugang zur Prostata. Ein anderes Verfahren, bei der die Schnittfläche so klein wie möglich gehalten wird, ist das minimal-invasive Verfahren (laparoskopische radikale Prostatektomie, kurz LRP). Hier sind nur mehrere schlüssellochgroße Einschnitte nötig. Für eine bessere Orientierung und Bewegung im Körper kann die minimal-invasive Methode von einem Roboter unterstützt werden. Man spricht dann von einer robotergestützten minimal-invasiven Operation (roboter-assistierte laparoskopische radikale Prostatektomie, kurz RALRP).

Ein Wissenschaftler aus Bahrain und eine Wissenschaftlerin aus Fidschi fertigten gemeinsam eine Übersichtsarbeit an, um die Ergebnisse der verschiedenen Operationsmethoden bei lokal begrenztem Prostatakrebs miteinander zu vergleichen. Sie suchten hierfür in internationalen Datenbanken nach Studien, die die drei Operationsmethoden (offene Operation, minimal-invasive Operation, robotergestützte minimal-invasive Operation) bei der Behandlung von Männern mit lokal begrenztem Prostatakrebs verglichen. Insgesamt fanden die Wissenschaftler 45 Studien, die ihren Anforderungen entsprachen. Die Analyse und Zusammenfassung der Ergebnisse dieser Studien machte deutlich, dass die Operationsmethode keinen Einfluss darauf hatte, ob nahe am Rand des operativ entfernten Gewebes Krebszellen vorhanden waren (bezeichnet als r1), wie häufig es zu Komplikationen kam, wie lange der Patient im Krankenhaus bleiben musste und inwieweit die Potenz oder Kontinenz des Patienten beeinträchtigt wurde. Einen Unterschied gab es jedoch bezüglich der Tragedauer eines Katheters. Die war nämlich kürzer, wenn die minimalinvasive Operationsmethode durch einen Roboter unterstützt wurde als wenn sie ohne Roboter durchgeführt wurde oder wenn nach der offenen Methode operiert wurde. Und auch die Notwendigkeit von Bluttransfusionen unterschied sich zwischen den verschiedenen Operationsmethoden. Mit der minimalinvasiven Methode, egal ob mit oder ohne Roboter, waren diese seltener nötig als bei der offenen Operation. Das gleiche galt auch für das Wiederauftreten der Erkrankung nach der Operation (Rezidiv). Das Risiko, dass es nach der Operation nach anfänglichem PSA-Abfall zu einem erneuten PSA-Anstieg kam, war geringer, wenn die minimal-invasive Operationsmethode (LRP oder RALRP) angewandt wurden als wenn eine offene Operation durchgeführt wurde.

Insgesamt lieferten alle drei Operationsmethoden ähnlich Ergebnisse. Die minimalinvasive Operationsmethode, egal ob sie durch einen Roboter unterstützt wurde oder nicht, schien jedoch der offenen Operation im Hinblick auf das Wiederauftreten der Erkrankung und der Notwendigkeit von Bluttransfusionen überlegen zu sein.

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