Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen
Depression
Entzündungshemmende Nahrungsergänzung mit Curcumin unterstützt eine antidepressive Therapie
Original Titel:
Add-on Treatment with Curcumin Has Antidepressive Effects in Thai Patients with Major Depression : Results of a Randomized Double-Blind Placebo-Controlled Study
Bei Depressionen spielen entzündliche Prozesse des Immunsystems eine wichtige Rolle. Mehrere Studien haben bereits gezeigt, dass das im Gewürz Kurkuma enthaltene Curcumin auf spezielle Entzündungsprozesse einwirken kann und daher entweder als Monotherapie oder als Ergänzungstherapie bei Depressionen eingesetzt werden. Bisherige Studien testeten die Wirkung von Curcumin allerdings nur über Zeiträume von höchstens 2 Monaten mit Dosierungen bis zu 1 g pro Tag. Psychiater Dr. Maes untersuchte nun mit seinen Kollegen der Universität von Bangkok in Thailand und der Federal University of Ceará in Brasilien in einer 12-wöchigen Studie, wie wirksam eine Ergänzungstherapie mit Dosierungen bis zu 1,5 g am Tag bei unipolaren Depressionen ist.
65 Patienten wurden ergänzend zur bestehenden antidepressiven Therapie zufällig entweder eine Behandlung mit Curcumin (500 bis 1500 mg/Tag) oder Placebo zugewiesen. Weder Patienten noch behandelnde Ärzte wussten, ob der Wirkstoff gegeben wurde oder das Placebo.
Die Wirkung der Ergänzungstherapie wurde im Vergleich zum Vorbehandlungszeitraum nach 2, 4, 8 und 12 Wochen sowie 4 Wochen nach Ende der Behandlung ermittelt. Dazu wurden die Depressionen sowohl mit Hilfe der Montgomery-Asberg Depressionsbewertungsskala (MADRS) als auch mit der Hamilton Angstbewertungsskala (HAM-A) bewertet.
Curcumin zeigte sich wirksamer als das Placebo. Die depressiven Symptome in der MADRS-Skala waren nach 12 und 16 Wochen im Vergleich zum Placebo messbar verbessert. Die Wirkung des Curcumin war dabei bei Männern stärker ausgeprägt als bei Frauen, wobei ein solches Ergebnis aufgrund der geringen Zahl von Teilnehmern nur eine sehr geringe Aussagekraft hat. Von unerwünschten Ereignissen wurden im Rahmen der Behandlung nicht berichtet. In der Folgeuntersuchung fielen auch keine messbaren Veränderungen der Blutwerte oder des EKGs infolge des Curcumin auf.
Die Studie bestätigt damit frühere Veröffentlichungen, die eine antidepressive Wirkung von Curcumin als Ergänzungstherapie demonstrierten. Diese Wirkung kann offenbar auch mit Dosierungen bis 1,5 g pro Tag bei einer Behandlungsdauer von 3 Monaten auch über einen weiteren Monat ohne weitergehende ergänzende Behandlung erhalten bleiben. Dabei scheint der Ernährungszusatz in der hier getesteten Dosierung gut verträglich zu sein.
© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom