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Leukämie

Neuer Impfstoff verhindert Rückfall bei akuter myeloischer Leukämie

Original Titel:
Dendritic cell vaccination as postremission treatment to prevent or delay relapse in acute myeloid leukemia

Ein großes Problem für Patienten mit akuter myeloischer Leukämie (AML) ist das Wiederauftreten der Krankheit (Rückfall; Rezidiv), sogar nachdem ein vollständiger Krankheitsrückgang (komplette Remission) durch Chemotherapie erreicht wurde. Bei Patienten, für die eine Stammzelltransplantation nicht in Frage kommt, stellt die Immuntherapie eine vielversprechende Alternative dar. Dabei handelt es sich um eine Impfung mit bestimmten körpereigenen Zellen, den sogenannten dendritischen Zellen. Sie gehören zum Abwehrsystems des Körpers (Immunsystem) und können als Vermittler zwischen Krebszellen und Abwehrzellen des Immunsystems agieren. Im Labor können die dendritischen Zellen vor der Impfung so verändert werden, dass sie bestimmte Merkmale auf der Oberfläche der Krebszellen erkennen und diese für Abwehrzellen angreifbar machen. Durch diese Abwehrreaktion (Immunantwort) können die Krebszellen im Körper vernichtet und der Rückfall der AML kann unterbunden werden. Ein Merkmal, das vermehrt in Krebszellen bei akuter myeloischer Leukämie gefunden wurde, ist das sogenannte Wilms´ Tumor Protein 1 (WT1). Dieses Enzym ist normalerweise an dem Ablesen der Erbinformation beteiligt und spielt durch Veränderung (Mutation) auch bei anderen Krebsarten eine Rolle.

In einer belgischen Studie wurden dendritische Zellen von AML-Patienten so verändert, dass diese das WT1 Merkmal und somit die Leukämie-Zellen gezielt erkennen und eine Immunabwehr auslösen können. Das Ziel der Studie war zum einen, die Wirksamkeit dieser Immuntherapie (Phase-II-Studie) zu testen. Zum anderen wurde untersucht, ob diese Behandlung das Risiko eines Rückfalls der Leukämie senken und das Überleben der Patienten verbessern kann. Dazu wurden 30 Patienten mit AML in die Studie aufgenommen. Die Patienten befanden sich nach einer ersten Behandlung im Rückgang der Krankheit, hatten jedoch ein hohes Risiko für einen Rückfall. Jedem Patienten wurde nach Entnahme von dendritischen Zellen ein individueller Impfstoff hergestellt, der dann verabreicht wurde.

Die Studie belegte, dass 13 Patienten eine erfolgreiche Immunantwort gegen die Leukämie-Zellen entwickelt haben. Die Gesamtüberlebensrate nach 5 Jahren war bei den Patienten, die eine Immunreaktion zeigten, um 53,8 % höher als bei den Patienten ohne Immunantwort. Außerdem führte die Impfung zu einer Verringerung der AML-Rückfalle um 25 %. Die Gesamtüberlebensrate nach 5 Jahren war für Patienten, die 65 Jahre alt oder jünger waren, höher als bei älteren Patienten.

Diese Ergebnisse zeigten, dass die Immuntherapie, die sich gegen das WT1-Merkmal der Leukämie-Zellen richtet, bei Patienten mit AML wirksam ist. Nach einem Rückgang der Krankheit durch Chemotherapie kann die Impfung helfen, ein Wiederkehren der Leukämie zu verhindern oder zu verzögern. Das kann wiederum zu verbesserten Überlebensraten der Patienten führen.

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