Celecoxib verursacht weniger Nebenwirkungen als Ibuprofen und Naproxen

Original Titel:
Differences in Safety of Non-Steroidal Anti-Inflammatory Drugs in Patients with Osteoarthritis and Rheumatoid Arthritis: A Randomized Clinical Trial

Schmerzmittel oder nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) werden bei rheumatoider Arthritis und Arthrose eingesetzt, um Schwellungen und Schmerzen zu bekämpfen. Unterschiedliche Wirkstoffe können eingesetzt werden, darunter Celecoxib, Ibuprofen und Naproxen, die sich leicht in ihrem Wirkmechanismus unterscheiden. Eine Gruppe von Wissenschaftlern, hauptsächlich aus den USA, haben jetzt die Nebenwirkungen der drei Wirkstoffe verglichen.

Die rheumatoide Arthritis ist eine chronisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, bei der ein fehlgeleitetes Immunsystem körpereigene Strukturen angreift und Entzündungen – vor allem an den Gelenken – verursacht. Dahingegen ist die Arthrose eine degenerative Erkrankung, die meist im Alter auftritt und bei der der Verschleiß der Gelenkknorpel zu Schmerzen, Unbeweglichkeit, aber auch Entzündungen führt. Beide Erkrankungen betreffen meist Knie, Hüfte, Schultern, Hände und Finger. Gegen die Schmerzen und Schwellungen können beide Erkrankungen mit klassischen Schmerzmitteln behandelt werden. Die rheumatoide Arthritis kann darüber hinaus aber auch mit Wirkstoffen behandelt werden, die in das Immunsystem eingreifen und die Autoimmunreaktionen verhindern sollen. Die häufigsten Nebenwirkungen der Schmerzmitteltherapie sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Probleme, die den Magen-Darm-Trakt oder die Niere betreffen.

Das Risiko für Beschwerden im Magen-Darm-Trakt reduzierte sich bei Celecoxib im Vergleich zu Ibuprofen oder Naproxen

Die Wissenschaftler werteten die Daten von 25081 Patienten mit rheumatoider Arthritis oder Arthrose und einem mittleren oder hohen Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen aus. Das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen kann beispielsweise durch einen hohen Blutdruck oder Diabetes erhöht sein. Die Patienten erhielten entweder 100 bis 200 mg Celecoxib täglich, 600 bis 800 mg Ibuprofen dreimal täglich oder 375 bis 500 mg Naproxen zweimal täglich. Bei Arthrose-Patienten reduzierte sich das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Celecoxib im Vergleich zu Ibuprofen aber nicht im Vergleich zu Naproxen. Auch das Risiko für Beschwerden im Magen-Darm-Trakt reduzierte sich bei Celecoxib im Vergleich zu Ibuprofen oder Naproxen. Das Risiko für Nierenerkrankungen reduzierte sich unter Celecoxib im Vergleich zu Ibuprofen fast um die Hälfte. Bei Patienten mit rheumatoider Arthritis war das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen unter Celecoxib leicht erhöht im Vergleich zu Ibuprofen und Naproxen, unter Celecoxib gab es allerdings weniger Todesfälle als unter Naproxen.

Die Ergebnisse der Studie deuten an, dass Celecoxib besser verträglich sein könnte als Ibuprofen und Naproxen. Bereits eine Studie von Solomon und Kollegen, 2017 in der Fachzeitschrift American Journal of Medicine veröffentlicht, zeigte eine bessere Verträglichkeit von Celecoxib bei Arthrose und rheumatoider Arthritis. Celecoxib hemmt im Gegensatz zu Ibuprofen und Naproxen nur die Cyclooxygenase 2 und nicht die Cyclooxygenase 1, zwei Enzyme, die an der Entstehung von Entzündungen beteiligt sind. Die spezifischere Wirkung könnte daher für die geringeren Nebenwirkungen verantwortlich sein.

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