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Dick und trotzdem gesund?
Original Titel:
The prevalence, metabolic risk and effects of lifestyle intervention for metabolically healthy obesity: a systematic review and meta-analysis: A PRISMA-compliant article
Kann man deutlich zu dick, aber dennoch kerngesund sein? Diese Frage beschäftigt Wissenschaftler auf der ganzen Welt. Chinesische Forscher griffen diese spannende Frage nun in ihrer Studie auf. Sie suchten in medizinischen Datenbanken nach Studien, bei denen die Gesundheit von stark übergewichtigen (= adipösen) Patienten untersucht wurde. Außerdem analysierten sie, wie hoch das Risiko der adipösen Patienten war, in nächster Zeit Störungen des Stoffwechsels aufzuweisen. Schließlich untersuchten die Forscher ebenso, welchen Einfluss Lebensstilinterventionen auf die Gesundheit von adipösen Patienten haben können.
35 % der adipösen Patienten haben einen gesunden Stoffwechsel
Für ihre Auswertung konnten die chinesischen Forscher auf die Ergebnisse von 40 Studien zur Stoffwechselgesundheit von adipösen Personen zurückgreifen. 12 Studien gaben Auskunft über das spätere Gesundheitsrisiko der Personen. Dabei zeigte sich, dass 35 % der adipösen Patienten als stoffwechselgesund eingestuft wurden und nicht das sogenannte Metabolische Syndrom aufwiesen. Das Metabolische Syndrom liegt vor, wenn ein hoher Blutdruck, schlechte Blutfette (mit einem zu niedrigen HDL-Cholesterin-Wert (sprich zu niedrigerem Wert des „guten“ Cholesterins) und einem zu hohen Triglycerid-Wert), eine übermäßige Ansammlung von Körperfett im Bauchraum und erste Störungen des Zuckerstoffwechsels als Vorstufe von Diabetes vorliegen.
Allerdings zeigte sich auch, dass die adipösen Personen gegenüber normalgewichtigen Personen mit gesundem Stoffwechsel ein um 80 % erhöhtes Risiko aufwiesen, zukünftig an einem zu hohen Blutdruck, schlechten Blutfetten oder Störungen des Zuckerstoffwechsels zu leiden. Die Auswertungen machten zudem deutlich, dass die Hälfte der adipösen Patienten innerhalb der nächsten 10 Jahre einen oder mehrere ungesunde Stoffwechselwerte aufweisen würden.
Lebensstilinterventionen helfen vor allem, wenn der Stoffwechsel bereits gestört ist
In weiteren Auswertungen wurden der Einfluss von Lebensstilinterventionen für die adipösen Personen unter die Lupe genommen: Während Personen, die adipös und stoffwechselungesund waren (also das Metabolische Syndrom aufwiesen), deutlich von den Lebensstilinterventionen durch einen Verbesserung der Gesundheit profitierten, bewirkten die Lebensstilinterventionen bei den adipösen, stoffwechselgesunden Personen lediglich eine Reduktion des unteren Blutdruckwerts (Ärzte bezeichnen diesen als diastolischen Blutdruck).
Trotz deutlichem Übergewicht waren 35 % der adipösen Patienten in dieser zusammenfassenden Auswertung von 40 Studien stoffwechselgesund. Allerdings ist das Risiko dieser Personen, in den nächsten Jahren Störungen des Stoffwechsels wie einen zu hohen Blutdruck, schlechte Blutfette oder Störungen in der Zuckerverwertung aufzuweisen, im Gegensatz zu normalgewichtigen Personen deutlich erhöht. Daher kann adipösen Personen mit derzeit noch gesundem Stoffwechsel ans Herz gelegt werden, eine gesunde Lebensweise aufzubauen oder aufrechtzuerhalten, um die ungünstigen Effekte, die mit starkem Übergewicht einhergehen können, auszugleichen.
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