Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen
Rauchen erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen – besonders bei Frauen
Original Titel:
Sex-specific associations between tobacco smoking and risk of cardiovascular diseases in Chinese adults
Tabak-Konsum wirkt sich negativ auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit aus. Das konnte sowohl für das Rauchen von Tabak als auch für den Konsum von rauchfreien Tabak, wie Lutschtabak, gezeigt werden (Studien von Hackshaw und Kollegen und Gupta und Kollegen, 2018 in den medizinischen Fachzeitschriften BMJ: British medical journal / British Medical Association bzw. Nicotine & tobacco research: official journal of the Society for Research on Nicotine and Tobacco veröffentlicht). In einer der oben erwähnten Studie konnte bereits gezeigt werden, dass der Zusammenhang zwischen Rauchen und der koronaren Herzkrankheit (KHK) bzw. Schlaganfall bei Frauen stärker ist als bei Männern. Frauen erhöhen somit durch das Rauchen stärker das Risiko für beide dramatische Erkrankungen als Männer.
Forscher werteten Daten von mehr als 480000 Personen aus
Ähnliche Untersuchungen stellte nun ein Forscherteam aus China mit Unterstützung aus England an. Auch sie untersuchten, ob es Unterschiede zwischen den Geschlechtern bezüglich des Zusammenhangs zwischen Rauchen und dem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt. Hierzu untersuchten die Wissenschaftler insgesamt 487373 Personen, die in einer speziellen chinesischen Datenbank registriert waren und zu Beginn der Studie weder an Krebs noch an einer Herzerkrankung litten noch einen Schlaganfall erlitten hatten. Alle Studienteilnehmer füllten zu Beginn der Studie einen Fragebogen aus. Sie wurden im Durchschnitt 8,4 Jahre lang begleitet.
Rauchen erhöhte das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
In dem Beobachtungszeitraum kam es zu 33947 Erkrankungen des Herzens mit einer verminderten Blutzufuhr (wie KHK oder Herzinfarkt), erkrankten 6048 Patienten an einer schweren KHK, traten 7794 Hirnblutungen auf und wurden 31722 Schlaganfälle duch Minderdurchblutung gezählt. Auffällig war, dass Männer sehr viel häufiger rauchten (67,9 %) als Frauen (2,7 %). Rauchen erhöhte das Risiko für alle genannten Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Im Vergleich zu Nicht-Rauchern hatten Raucher ein um 54 % höheres Risiko für eine schwere KHK, ein um 28 % höheres Risiko für Herzerkrankungen mit verminderter Blutzufuhr, ein 18 % höheres Risiko für einen Schlaganfall durch Minderdurchblutung und ein 7 % höheres Risiko für Hirnblutungen. Wenn die Geschlechter getrennt betrachtet wurden, fiel auf, dass Frauen, die rauchten, ein höheres Risiko für eine schwere KHK hatten als rauchende Männer. Das erhöhte Risiko der Frauen war davon abhängig, wieviel sie täglich rauchten und mit welchem Alter sie mit dem Rauchen begonnen hatten.
Die Ergebnisse dieser Studie bestätigten somit die bereits bestehende Annahme, dass sich Rauchen negativ auf das Risiko für viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen auswirkt. Dabei schien Rauchen für Frauen in Bezug auf eine schwerwiegende KHK schädlicher zu sein als für Männer.
© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom