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Chronische Darmentzündung
Landleben in frühen Jahren schützt Kinder davor, im Laufe ihres Lebens an einer chronischen Darmentzündung zu erkranken
Original Titel:
Rural and Urban Residence During Early Life is Associated with a Lower Risk of Inflammatory Bowel Disease: A Population-Based Inception and Birth Cohort Study.
Seit den letzten 50 Jahren ist die Rate der Neuerkrankungen an chronischen Darmentzündungen stetig gestiegen. Das betrifft vor allem Kinder aus Schwellenländern. Es wird angenommen, dass die zunehmende Verstädterung ein Risikofaktor für diese Erkrankungen darstellt.
Forscher sammelten Daten von mehr als 45000 Personen
In einer Studie eines 30-köpfigen Forscherteams wurde untersucht, ob das Risiko, an einer chronischen Darmentzündung zu erkranken, vom Lebensraum (ländlich vs. städtisch) im Kindesalter abhängt. Dazu wurden Daten von vier kanadischen Provinzen gesammelt. Insagesamt wurden Daten von 45567 Personen erfasst.
Landleben hatte eine schützende Wirkung
Bei der Analyse dieser Daten stellte sich heraus, dass insgesamt 45567 der erfassten Menschen unter einer chronischen Darmentzündung litten. Ein Großteil dieser Patienten (85,4 %) lebte in der Stadt, während nur 14,6 % vom Land kamen. Die Rate der Neuerkrankungen lag bei Stadtbewohnern jährlich bei 33,16 Neuerkrankungen pro 100000 Einwohner. Damit war diese etwas höher als bei der ländlichen Bevölkerung (jährlich 30,72 Neuerkrankungen pro 100000 Einwohner). Diese Tendenz konnte sowohl für Morbus Crohn als auch für Colitis ulcerosa beobachtet werden. In der Gruppe der Kinder, die bereits vor dem 10. Lebensjahr erkrankten, war der schützende Effekt des Landlebens am deutlichsten erkennbar. Bei einem Diagnose-Alter von über 18 Jahren konnte kein Zusammenhang zwischen dem Lebensraum zum Zeitpunkt der Diagnose und dem Erkrankungsrisiko beobachtet werden. Lebten die Kinder innerhalb der ersten 5 Lebensjahre mindestens für 1 Jahr auf dem Land, hatten sie ein geringeres Risiko, im Laufe ihres Lebens an einer chronischen Darmentzündung zu erkranken.
Das Aufwachsen in einem ländlichen Umfeld verringerte somit das Risiko, im Laufe des Lebens an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu erkranken. Dabei reichte es schon aus, wenn die Kinder ein Jahr lang kontinuierlich auf dem Land lebten.
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