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Die bariatrische Chirurgie kann zur Gewichtsreduktion auch bei Patienten mit einer chronischen Darmentzündung angewandt werden

Original Titel:
Bariatric Surgery Is Acceptably Safe in Obese Inflammatory Bowel Disease Patients: Analysis of the Nationwide Inpatient Sample.

Eine bariatrische Chirurgie, die für die Gewichtsreduktion eingesetzt wird, verändert den Magen-Darm-Trakt. Dennoch scheint dieses Verfahren auch für stark überwichtige Patienten mit einer chronischen Darmentzündung geeignet zu sein, wie Forscher in dieser Studie zeigten. Bis auf das vermehrte Auftreten von Dünndarmverschlüssen hatten Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa kein erhöhtes Risiko für unmittelbare operationsbedingte Komplikationen und ebenfalls kein erhöhtes Sterberisiko.


Viele Patienten mit einer chronischen Darmentzündung leiden zusätzlich unter starkem Übergewicht. Wenn die konventionellen Methoden, wie z. B. eine Ernährungsumstellung oder Sport, nicht helfen, müssen operative Eingriffe zur Gewichtsreduktion (bariatrische Chirurgie) in Betracht gezogen werden. Zu den bariatrischen Maßnahmen zählen verschiedene Operationsverfahren, wie z. B. das Magenband oder der Magenbypass, die alle zu einer Veränderung des Magen-Darm-Traktes führen. Daher stellt sich die Frage, wie sicher diese operativen Eingriffe bei Patienten mit chronischen Darmentzündungen sind.

Forscher untersuchten mehr als 300000 Personen, die sich einer bariatrischen Chirurgie unterzogen hatten

Dieser Frage gingen Forscher aus den USA und aus Syrien gemeinsam nach. Sie untersuchten, welche Komplikationen wie häufig kurz vor, kurz nach und während der bariatrischen Operation von übergewichtigen Patienten mit einer chronischen Darmentzündung auftraten. 314864 erwachsene Patienten, die sich zwischen 2011 und 2013 einem chirurgischen Eingriff zur Gewichtsreduktion unterzogen hatten, wurden hierzu in die Studie miteinbezogen. Sie waren durchschnittlich 45,5 Jahre alt und größtenteils (79 %) weiblich. 790 Patienten litten unter einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung (459 Patienten mit Morbus Crohn und 331 Patienten mit Colitis ulcerosa). Die anderen 314074 Patienten bildeten die Kontrollgruppe für diese Studie.

Die zusätzliche Erkrankung an Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa hatte keinen Einfluss auf die allermeisten Komplikationen und auf das Sterberisiko

Der Vergleich beider Patientengruppen machte deutlich, dass Patienten, die zusätzlich an einer chronischen Darmentzündung litten, durchschnittlich einen Tag länger im Krankenhaus verbringen mussten. Ein weiterer Unterschied konnte bei dem Risiko für operationsbedingte Dünndarmverschlüsse festgestellt werden. Patienten mit einer chronischen Darmentzündung waren von diesen häufiger betroffen als Patienten, die weder an Morbus Crohn noch an Colitis ulcerosa litten. Was alle anderen Komplikationen und das Sterberisiko betrifft, konnten keine Unterschiede zwischen den beiden Patientengruppen festgestellt werden. Es spielte für deren Auftreten keine Rolle, ob der übergewichtige Patient zusätzlich an einer chronischen Darmentzündung litt oder nicht.

Die bariatrische Chirurgie kann somit auch bei Patienten mit einer chronischen Darmentzündung angewandt werden. Bis auf das vermehrte Auftreten von Dünndarmverschlüssen hatten Patienten mit Morbus Crohn und Colitis ulcerosa kein erhöhtes Risiko für unmittelbare operationsbedingte Komplikationen und ebenfalls kein erhöhtes Sterberisiko. Die Autoren dieser Studie schätzen eine bariatrische Chirurgie bei Patienten mit chronischen Darmentzündungen demnach als sicher ein.

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