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Leukämie

Die Therapiewahl bei Brustkrebs beeinflusst das Folgerisiko für Blutkrebserkrankungen

Original Titel:
Acute myeloid leukemia and myelodysplastic syndrome after adjuvant chemotherapy: A population-based study among older breast cancer patients

Den Ergebnissen dieser Studie zufolge ist die begleitende (adjuvante) Chemotherapie bei Patientinnen mit Brustkrebs mit einem geringen, aber durchaus relevanten Risiko für AML und MDS verbunden. Dies ist vor allem für Chemotherapien mit Anthrazyklin der Fall. Die Ergebnisse deuten außerdem darauf hin, dass Chemotherapien bei Brustkrebs eher auf Docetaxel und Cyclophosphamid beruhen sollten.


Chemotherapien zur Behandlung von Brustkrebs in frühen Krankheitsstadien hängen mit einem geringen Risiko für die Entstehung von Blutkrebs zusammen. Hierbei handelt es sich speziell um das myelodysplastische Syndrom (MDS) und die akute myeloische Leukämie (AML). MDS entsteht durch die Vermehrung unreifer Blutzellen im Knochenmark, wodurch die Entwicklung normal ausgereifter Blutzellen verhindert wird. Bis zu 30 % der MDS-Erkrankungen können je nach Prognose in eine AML übergehen.

Eine aktuelle Studie US-amerikanischer Wissenschaftler hatte das Ziel, das Risiko für die Entstehung von AML oder MDS nach moderner Chemotherapie von älteren Patientinnen mit Brustkrebs zu bestimmen. Dieses Risiko wurde außerdem für unterschiedliche Chemotherapien untersucht. Dazu wurden rückblickend die Daten von 92110 Patientinnen mit Brustkrebs im Stadium I bis III gesammelt. Die Daten enthielten Informationen über die verwendeten Chemotherapien, über das Auftreten von AML und MDS sowie über weitere Begleiterkrankungen.

Bei welcher Brustkrebs-Chemotherapie kam es häufiger zu Blutkrebs-Erkrankungen?

Während der durchschnittlichen Nachbeobachtung von mehr als sieben Jahren kam es ungefähr zu einer (0,65) AML-Erkrankung und zu zwei (1,56) MDS-Erkrankungen pro eintausend Patientenjahren. Patientenjahre sind eine statistische Größe, welche die Beobachtungsjahre aller an der Studie teilnehmenden Personen zusammenrechnet. Das Risiko, an AML oder MDS zu erkranken, war für die Patientinnen mit Brustkrebs, die eine Chemotherapie erhalten haben, stets höher als für Patientinnen ohne Chemotherapie. Dies galt sowohl für eine Chemotherapie mit ausschließlich Anthrazyklin, als auch für eine Chemotherapie mit Anthrazyklin und Taxan. Im Vergleich dazu wurde kein erhöhtes Risiko für AML oder MDS beobachtet, wenn die Chemotherapie aus den Wirkstoffen Docetaxel und Cyclophosphamid bestand.

Niedriges Risiko für Blutkrebs kann mit Therapie ohne Anthrazykline weiter gesenkt werden

Den Ergebnissen dieser Studie zufolge ist die begleitende (adjuvante) Chemotherapie bei Patientinnen mit Brustkrebs mit einem geringen, aber durchaus relevanten Risiko für AML und MDS verbunden. Dies ist vor allem für Chemotherapien mit Anthrazyklin der Fall. Die Ergebnisse deuten außerdem darauf hin, dass Chemotherapien bei Brustkrebs eher auf Docetaxel und Cyclophosphamid beruhen sollten.

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