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Neue Studienergebnisse zeigen: wenig Kohlenhydrate langfristig besser für Patienten mit Typ-2-Diabetes
Original Titel:
Effects of an energy-restricted low-carbohydrate, high unsaturated fat/low saturated fat diet versus a high-carbohydrate, low-fat diet in type 2 diabetes: A 2-year randomized clinical trial
Gemäß den Ergebnissen dieser Studie eignet sich eine Diät mit wenig Kohlenhydrate für Typ-2-Diabetes-Patienten besser als eine Diät mit wenig Fetten. Beide Diäten verbesserten Gewicht und Langzeitblutzuckerwert der Patienten. Durch die Low Carb-Diät konnte auch die Medikamentenmenge eingeschränkt werden und ein günstiger Einfluss auf die Blutfette erzielt werden.
Ob eine Diät mit wenig Kohlenhydraten (eine sogenannte Low Carb-Diät) gegenüber einer Diät mit wenig Fett (eine Low Fat-Diät) überlegen ist, ist immer wieder Gegenstand wissenschaftlicher Studien. Eine im April 2018 von einem internationalen Forscherteam veröffentlichte Studie untersuchte die Thematik nun erneut bei 115 Patienten mit Typ-2-Diabetes, die übergewichtig oder adipös waren (von Übergewicht spricht man ab einem Body Mass Index, kurz BMI, von ≥ 25, von Adipositas ist die Rede, wenn der BMI bei ≥ 30 liegt).
Low Carb und Low Fat im Vergleich
Die Studienteilnehmer wiesen im Durchschnitt einen BMI von 34,6 auf, waren 58 Jahre alt und hatten einen Langzeitblutzuckerwert von 7,3 %. Sie wurden zu einer der beiden Diäten (Low Carb oder Low Fat) zugeteilt. Beide Diäten waren so konzipiert, dass sie zu einem Gewichtsverlust der Teilnehmer führen sollten. Der Gesamtenergiegehalt der beiden Diäten war gleich. Teilnehmer der Low Carb- Gruppe wurden dazu aufgefordert, nur 14 % der täglichen Kalorien in Form von Kohlenhydraten zu sich zu nehmen. Proteine sollten 28 % der täglichen Energiezufuhr ausmachen und Fette 58 %, dabei sollte der Gehalt an gesättigten Fettsäuren unter 10 % der Gesamtkalorien liegen (gesättigte Fettsäuren finden sich vor allem in tierischen Produkten wie Fleisch oder Milchprodukten; ein hoher Anteil von gesättigten Fettsäuren in der Kost wird mit negativen gesundheitlichen Auswirkungen in Verbindung gebracht). Teilnehmer der Low Fat-Gruppe sollten hingegen eine Diät mit folgenden Nährwertrelationen einhalten: Kohlenhydrate 53 % der Kalorien, Proteine 17 % und Fette 30 % (dabei sollte der Anteil von gesättigten Fettsäuren auch bei der Low Fat-Diät unter 10 % der Gesamtkalorien liegen). Zusätzlich zu der Diät wurden die Teilnehmer dazu motiviert, 1 Stunde lang an 3 Tagen der Woche körperlich aktiv zu sein und ein Ausdauer- und Krafttraining zu absolvieren. Die Studie dauerte 2 Jahre lang an.
Beide Diäten führten zu ähnlichem Gewichtsverlust
61 Teilnehmer beendeten die Studie (33 aus der Low Carb-Gruppe und 28 aus der Low Fat-Gruppe). Die Auswertung brachte folgende Erkenntnisse hervor: Patienten aus beiden Gruppen hatten mit durchschnittlich -6,8 kg (Low Carb-Gruppe) und -6,6 kg (Low Fat– Gruppe) ähnlich viel Gewicht abgenommen. Ähnlich verhielt es sich mit dem Langzeitblutzuckerwert, der in beiden Gruppen ähnlich gut abgesenkt werden konnte (-0,6 % Low Carb-Gruppe; -0,9 % Low Fat-Gruppe). Ebenso wurden auch das Körperfett, der Blutdruck und die Blutzuckerkonzentration im Nüchternzustand ähnlich günstig durch beide Diätstrategien beeinflusst.
Weniger Medikamente nach Low Carb-Diät benötigt
Unterschiede ergaben sich hingegen bei der Betrachtung dessen, wie viele Medikamente die Patienten nach den 2 Jahren noch zur Behandlung ihrer Diabeteserkrankung benötigten: hier schnitten Patienten aus der Low Carb-Gruppe besser ab – sie erzielten eine größere Reduktion ihrer benötigten Medikamentendosis. Auch die Stabilität des Blutglukoseverlaufs über den Tag hinweg und die Blutfette (hier Triglyceride und das HDL-Cholesterin) wurden durch die Low Carb-Diät günstiger beeinflusst.
Diese Studie an 115 Patienten mit Typ-2-Diabetes zeigt damit auf, dass die Einhaltung von sowohl einer Low Carb– als auch einer Low Fat-Diät über 2 Jahre hinweg zu einem reduzierten Körpergewicht und verbesserten Langzeitblutzuckerwert bei den Patienten beiträgt. Patienten in der Low Carb-Gruppe konnten zusätzlich ihre benötigte Medikamentendosis stärker reduzieren und ihre Blutfette günstiger beeinflussen als die Patienten in der Low Fat-Gruppe.
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