Das GesundheitsPortal für innovative Arzneimittel, neue Therapien und neue Heilungschancen
Depression
Begleiterkrankung Endometriose: häufige, aber oft mildere depressive Symptome
Original Titel:
Endometriosis and Its Relationship with Depression.
Zusammenfassend zeigt sich, dass im Vergleich zu Frauen ohne Endometriose nicht wesentlich mehr Frauen mit Endometriose auch von Depressionen geplagt sind. Allerdings scheinen mit der Endometriose die depressiven Symptome milder auszufallen. Wie es zu diesem Zusammenhang kommt, ist noch unklar und bedarf weiterer Forschung. Auch müssen nun weitere Studien ermitteln, ob sich dieses Ergebnis auch in größeren Untersuchungen verlässlich zeigt. Generell dient diese Studie aber auch der Erinnerung: wer unter depressiven Symptomen leidet, muss diese nicht alleine durchstehen. Depressionen betreffen sehr viele Menschen und sind behandelbar. Gerade auch bei einer Erkrankung, die mit starken Schmerzen einhergeht, wie der Endometriose, sollten Patienten durchaus eine Begleiterkrankung wie Depressionen beim Arzt ansprechen, um sich rundum besser behandeln lassen zu können.
Die körperlichen und psychischen Schmerzen, die Frauen mit Endometriose belasten, können, so viel konnten frühere Studien zeigen, auch zu Depressionen führen. Diese Folgeerkrankung verkompliziert die Behandlung der Endometriose natürlich deutlich.
Wie häufig sind Depressionen bei von Endometriose betroffenen Frauen?
Ziel der Studie von Dr. Novais und Kollegen aus Brasilien war es, zu ermitteln, wie stark Frauen mit Endometriose im Vergleich zu Frauen, die nicht an Endometriose leiden (und auch nicht unter Unfruchtbarkeit litten), von depressiven Symptomen betroffen sind. In dieser rein beobachtenden Analyse wurden Patientinnen einer Gynäkologischen Klinik (Hospital Universitário Antônio Pedro) von September 2014 bis Juli 2015 befragt. 103 Frauen nahmen an der Studie teil, davon 53 mit Endometriose und 50 ohne Endometriose, die zur Familienplanung in der Klinik waren. Es wurden sowohl aktuelle als auch vergangene depressive Symptome mit dem BDI-Fragebogen (Beck’s Depressionsinventar) erfasst.
Befragung von Frauen mit und ohne Endometriose
Es zeigte sich, dass von den Frauen, die von Endometriose betroffen waren, deutlich mehr als jede zweite (66 %) unter depressiven Symptomen litten. In der Kontrollgruppe waren allerdings ebenfalls 58 % der Frauen von Depressionen unterschiedlichen Grades betroffen. Damit war es nicht eindeutig die Endometriose, die die Depressionen begünstigte – beide Gruppen, mit oder ohne Endometrium-Erkrankung, waren ähnlich häufig betroffen. Interessanterweise fanden sich bei mehr Frauen mit Endometriose (20 Frauen, 37,7 %) eher milde Depressionssymptome im Vergleich zu der Kontrollgruppe (7 Frauen, 14 %). Dieses auffällige Muster war statistisch robust. Frauen mit Endometriose hatten also, wenn sie unter Depressionen litten, mildere Symptome als Frauen mit Depressionen, die nicht von Endometriose betroffen waren.
Gleich häufig depressiv, aber mit Endometriose mildere Depressionen als ohne
Zusammenfassend zeigt sich damit, dass im Vergleich zu Frauen ohne Endometriose nicht wesentlich mehr Frauen mit Endometriose auch von Depressionen geplagt sind. Allerdings scheinen mit der Endometriose die depressiven Symptome milder auszufallen. Wie es zu diesem Zusammenhang kommt, ist noch unklar und bedarf weiterer Forschung. Auch müssen nun weitere Studien ermitteln, ob sich dieses Ergebnis auch in größeren Untersuchungen verlässlich zeigt. Generell dient diese Studie aber auch der Erinnerung: wer unter depressiven Symptomen leidet, muss diese nicht alleine durchstehen. Depressionen betreffen sehr viele Menschen und sind behandelbar. Gerade auch bei einer Erkrankung, die mit starken Schmerzen einhergeht, wie der Endometriose, sollten Patienten durchaus eine Begleiterkrankung wie Depressionen beim Arzt ansprechen, um sich rundum besser behandeln lassen zu können.
© Alle Rechte: DeutschesGesundheitsPortal / HealthCom