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Rekonstruktion großer Kniedefekte mittels Transplantation kultivierter Knorpelzellen
Glanzlichter biomedizinischer Forschung
Große und tiefe Defekte im Kniegelenk, die den Knochen und den Knorpel betreffen, treten z.B. nach einem Trauma, bei Durchblutungsstörungen oder nach Chemotherapie auf. Diese stellen bei den meist jungen Patienten eine große Herausforderung dar, da unbehandelt anhaltende Schmerzen und ein früher ausgeprägter Gelenkverschleiß die Folge wären.
In der Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie des Universitätsklinikums Regensburg (Direktor: Professor Dr. Michael Nerlich) wurde nun in einer Forschungsgruppe um PD Dr. Johannes Zellner und Profesoor Dr. Peter Angele eine Methode entwickelt, wie solch großflächige osteochondrale Läsionen gelenkerhaltend behandelt werden können.
In einer ersten OP werden dem Patienten Knorpelzellen entnommen, die für drei Wochen kultiviert werden. In einer zweiten OP wird dann zunächst das Gelenk mit autologem Knochen vom Beckenkamm wieder aufgebaut und modelliert, bevor dies mit den kultivierten Knorpelzellen abgedeckt wird.
Bislang wurden 51 Patienten mit dieser Methode behandelt und über zwei Jahre nachkontrolliert. Es zeigte sich eine signifikante Zunahme der Gelenkfunktion und Aktivität der Patienten. In den Nachuntersuchungen im MRT konnte eine gute Rekonstruktion der Gelenkfläche mit Integration des transplantierten Knochens und Knorpels in den ehemaligen Defekt gesehen werden.
Die bisherigen Behandlungsergebnisse zeigen, dass auch herausfordernd große Gelenkdefekte regenerativ behandelt werden können. Publiziert wurde die Methodik im American Journal of Sports Medicine, einem der renomiertesten Journalien der Sporttraumatologie und Orthopädie.
Publikation:
Zellner, J. et al. Clinical and Radiological Regeneration of Large and Deep Osteochondral Defects of the Knee by Bone Augmentation Combined With Matrix-Guided Autologous Chondrocyte Transplantation. Am J Sports Med. 2017 Nov;45(13):3069-3080. doi: 10.1177/0363546517717679.