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Weniger Rückfälle bei Antihormontherapie und Behandlungen, die die Eierstöcke stilllegen

Original Titel:
Tailoring Adjuvant Endocrine Therapy for Premenopausal Breast Cancer

Behandlungen zur Unterbindung der Funktion der Eierstöcke zusätzlich zur Behandlung mit Antihormontherapie (mit Tamoxifen oder Exemestan) erwiesen sich für junge Brustkrebspatientinnen einer alleinigen Behandlung mit Tamoxifen in Bezug auf das Überleben ohne Krankheitsfortschritt als überlegen.


In den beiden wissenschaftlichen Studien SOFT (für: Suppression of Ovarian Function Trial) und TEXT (für: Tamoxifen and Exemestane Trial) wurde untersucht, ob eine Unterdrückung der Funktion der Eierstöcke bei Frauen mit Brustkrebs zusätzlich zu einer Antihormontherapie Vorteile brachte bzw. welcher der beiden Wirkstoffe zur Antihormontherapie, Tamoxifen oder Exemestan, sich dabei besser zur Kombination eignete. Dabei zeigte sich, dass die Frauen innerhalb von 5 Jahren deutlich seltener ein Fortschreiten der Krankheit erlitten, wenn Exemestan und eine Unterdrückung ihrer Eierstockfunktion angewendet wurde im Vergleich zu Tamoxifen in Kombination mit einer Unterdrückung der Eierstockfunktion. Die Funktion der Eierstöcke der Frauen wurde auf verschiedenem Wege unterbunden: entweder wurden die Eierstöcke bestrahlt, durch eine Operation entfernt oder durch ein Medikament in ihrer Wirkung unterdrückt.

Neue Auswertung der Studien SOFT und TEXT nach 8 Jahren

Ein internationales Wissenschaftlerteam veröffentlichte nun die Ergebnisse der beiden Studien SOFT und TEXT zum Überleben der Brustkrebspatientinnen ohne Fortschreiten der Krankheit nach 8 Jahren in der renommierten Fachzeitschrift New England Journal of Medicine.

Brustkrebspatientinnen, die in frühen Lebensjahren an Brustkrebs erkrankt waren und noch nicht die Wechseljahre erreicht hatten (= prämenopausale Frauen) erhielten in der SOFT-Studie entweder eine Behandlung nur mit Tamoxifen oder eine Behandlung, bei der die Funktion ihrer Eierstöcke unterbunden wurde in Kombination mit entweder Tamoxifen oder Exemestan. In der TEXT-Studie erhielten die Patientinnen nur eine von zwei verschiedenen Behandlung: entweder eine Behandlung zur Unterbindung der Funktion der Eierstöcke in Kombination mit Tamoxifen oder in Kombination mit Exemestan. Bei der nun erfolgten Analyse wurden die Ergebnisse der beiden Studien zum einen isoliert betrachtet ausgewertet. Weitere Analysen erfolgten, bei denen Ergebnisse aus beiden Studien kombiniert ausgewertet wurden (von Patientinnen, die Tamoxifen und Exemestan plus die Unterbindung ihrer Eierstockfunktion erhalten hatten).

Besseres Überleben ohne Krankheitsfortschritt bei Kombination von Antihormontherapie mit Behandlungen zur Unterdrückung der Eierstockfunktion; Gesamtüberleben bei Behandlung mit Tamoxifen in Kombination mit Behandlungen zur Unterdrückung der Eierstockfunktion am besten

Über 8 Jahre betrachtet betrug das Überleben ohne Fortschreiten der Krankheit in der SOFT-Studie bei den Frauen aus der Tamoxifen-Gruppe 78,9 %, bei den Patientinnen mit Unterbindung der Eierstockfunktion plus Tamoxifen 83,2 % und bei den Patientinnen mit Unterbindung der Eierstockfunktion plus Exemestan 85,9%. Die entsprechenden Zahlen für das Gesamtüberleben betrugen 91,5 % (nur Tamoxifen), 93,3 % (Unterbindung Eierstockfunktion + Tamoxifen) und 92,1 % (Unterbindung Eierstockfunktion + Exemestan). Die Kombination von Antihormontherapie mit Behandlungen, bei denen die Funktion der Eierstöcke unterbunden wurde, erwies sich für die Patientinnen demnach also als günstiger.

Im direkten Vergleich schneidet Kombination mit Exemestan hinsichtlich des Überlebens ohne Krankheitsfortschritt besser ab

Bei den Analysen, bei denen die Ergebnisse der Studien SOFT und TEXT gemeinsam ausgewertet wurden, zeigte sich, dass das 8-Jahres-Überleben ohne Krankheitsfortschritt bei den Patientinnen mit Unterbindung der Eierstockfunktion und Exemestan mit 86,8 % höher lag als bei Patientinnen, die eine Unterbindung der Eierstockfunktion und Tamoxifen erhalten hatten (82,8 %).

Mehr Nebenwirkungen, wenn Funktion der Eierstöcke unterbunden wird

Hinsichtlich der Nebenwirkungen der Behandlungen zeigte sich, dass diese deutlich häufiger auftraten, wenn bei den Frauen die Funktion der Eierstöcke unterbunden war, als wenn sie nur Tamoxifen erhielten.

Diese Studie zeigte, dass prämenopausale Frauen davon profitierten, wenn sie statt einer alleinigen Behandlung mit Tamoxifen eine Behandlung mit Tamoxifen und zusätzlicher Unterbindung der Funktion der Eierstöcke erhielten – dies erhöhte das Überleben ohne Krankheitsfortschritt und das Gesamtüberleben. Noch bessere Effekte für das Überleben ohne Krankheitsfortschritt wurden gesehen, wenn die Frauen Behandlungen zur Unterbindung der Eierstockfunktion in Kombination mit Exemestan erhielten.

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