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PCO-Syndrom
Jugendliche mit PCO-Syndrom leiden auch psychisch
Original Titel:
Anxiety and depression states of adolescents with polycystic ovary syndrome
Die Studie zeigte, dass Jugendliche mit PCO-Syndrom häufiger an Depressionen und Angststörungen leiden. Vor allem ein hoher BMI und eine starke männliche Behaarung beeinflussen die Psyche negativ. Die Behandlung des PCO-Syndroms sollte dabei auch immer psychologische Aspekte berücksichtigen.
Verschiedene Studien haben schon gezeigt, dass erwachsene Patienten mit PCOS ein höheres Risiko für Angststörungen und Depressionen haben (wir berichteten: Chaudhari und Kollegen, 2018 in der Fachzeischrift Indian Journal of Psychological Medicine). Eine Studie aus der Türkei untersuchte jetzt Angststörungen und Depressionen bei Jugendlichen mit PCO-Syndrom.
Angststörungen können sich in unterschiedlichen Formen äußern
Angststörungen und Depressionen zählen zu den häufigsten psychischen Erkrankungen. Zu den Angststörungen gehören Panikstörungen, generalisierte Angststörungen, soziale Angststörungen und auch Phobien. Bei Panikstörungen treten wiederkehrende Angstanfälle mit körperlichen Symptomen wie Atemnot, Übelkeit oder Druck in der Brust auf. Die Anfälle können völlig überraschend oder bei einer bestimmten Situation auftreten (z. B. Platzangst). Eine generalisierte Angststörung ist nicht auf eine bestimmte Situation beschränkt, die Betroffenen leiden anhaltend unter Ängsten und Sorgen und körperlichen Symptomen wie Ruhelosigkeit, Schwitzen oder Übelkeit. Bei einer sozialen Angststörung haben die Betroffenen Angst vor Situationen, bei denen sie von anderen beobachtet werden (wie z. B. eine Rede halten). Alle Angststörungen können dazu führen, dass die Betroffenen nicht mehr rausgehen und sich sozial zurückziehen.
Angststörungen und Depressionen können auch zu körperlichen Symptomen führen
Die Abgrenzung zwischen Angststörungen und Depressionen ist nicht immer eindeutig. Depressionen äußern sich durch Antriebslosigkeit, Selbstzweifel und Niedergeschlagenheit. Auch hier kann es zu körperlichen Symptomen wie Schlafstörungen oder Kopfschmerzen kommen. Wie auch die Angststörungen lassen sich Depressionen durch Medikamente und/oder eine Psychotherapie behandeln.
Vor allem ein hoher BMI und ein männlicher Behaarungstyp begünstigen psychische Erkrankungen
Die Wissenschaftler untersuchten 80 Jugendliche mit PCO-Syndrom und 50 gleichaltrige Kontrollpersonen mit einem ähnlichem BMI (Body Mass Index, Körpergewicht im Verhältnis zur Körpergröße). Diese beantworteten Fragen, mit denen Angststörungen und Depressionen bewertet werden können. Es fiel auf, dass Jugendliche mit PCO-Syndrom häufiger an Angststörungen – vor allem generalisierten und sozialen Angststörungen – und Depressionen litten. Dabei traten im Zusammenhang mit einem hohen BMI häufiger Depressionen und generalisierte Angststörungen auf. Ein stärkerer Hirsutismus (männliche Behaarung) war hingegen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für Panikstörungen verknüpft.
Die Studie zeigte, dass Jugendliche mit PCO-Syndrom häufiger an Depressionen und Angststörungen leiden. Vor allem ein hoher BMI und eine starke männliche Behaarung beeinflussen die Psyche negativ. Die Behandlung des PCO-Syndroms sollte dabei auch immer psychologische Aspekte berücksichtigen.
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