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Arthritis / Rheuma

Biologika reduzieren das Risiko für Krebserkrankungen mit Ausnahme von Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems

Original Titel:
The risk of malignancy and its incidence in early rheumatoid arthritis patients treated with biologic DMARDs

Die Entstehung von Krebs basiert allerdings auf einem komplexen Zusammenspiel unterschiedlicher äußerer und innerer Faktoren. Die Studie gibt Hinweise darauf, dass die Behandlung mit Biologika das Risiko für Krebserkrankungen – ausgenommen Krebserkrankungen des Blut- und Lymphsystems – reduzieren kann.


Biologika werden seit einiger Zeit bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis eingesetzt. Da sie das Immunsystem verändern und unterdrücken, wird immer wieder diskutiert, ob sie die Entstehung von Krebs beeinflussen. Eine südkoreanische Studie hat diese Frage jetzt erneut aufgegriffen.

Biologika greifen in das Immunsystem ein

Biologika sind neuartige Wirkstoffe, die körpereigenen Strukturen ähneln und biotechnologisch hergestellt werden. Zu den ersten Biologika, die für die rheumatoide Arthritis eingesetzt wurden, zählen Adalimumab, Infliximab und Etanercept. Mittlerweile sind aber auch weitere Biologika für rheumatoide Arthritis auf dem Markt. Die Biologika werden als Basistherapie, also als krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARD), eingesetzt und sollen die entzündlichen Reaktionen der rheumatoiden Arthritis stoppen. Dafür hemmen sie verschiedene entzündungsfördernde Botenstoffe des Immunsystems wie den Tumornekrosefaktor TNF-α oder Interleukine.

Bösartige Tumore (Krebserkrankungen) können durch unterschiedliche Substanzen ausgelöst werden. Die Entstehung von Krebs basiert allerdings auf einem komplexen Zusammenspiel unterschiedlicher äußerer und innerer Faktoren. Krebszellen sind so verändert, dass sie ungebremst wachsen und nicht durch das Immunsystem zerstört werden.

Die Auswertungen zeigen, dass Biologika das Risiko für Krebserkrankungen reduzieren – ausgenommen Blut- und Lymphdrüsenkrebs

Die Wissenschaftler werteten die Daten von 12390 Patienten mit früher rheumatoider Arthritis aus. Insgesamt wurden 41599 Personenjahre ausgewertet, also die Anzahl Jahre, die alle Patienten zusammengenommen beobachtet wurden. Bei 561 Patienten traten ein oder mehrere Krebsfälle auf (174,3 Fälle pro 10000 Personenjahren). 21 Fälle hämatologischer Krebserkrankungen wie Blutkrebs und Lymphdrüsenkrebs traten auf (5 Fälle pro 10000 Personenjahren). Patienten, die mit Biologika behandelt wurden, hatten ein geringeres Risiko für die Entstehung von Krebs als Patienten, die nicht mit Biologika behandelt wurden. Diese Ergebnisse konnten nicht bei hämatologischen Krebserkrankungen gesehen werden.

Die Studie gibt daher Hinweise darauf, dass die Behandlung mit Biologika das Risiko für Krebserkrankungen – ausgenommen Krebserkrankungen des Blut- und Lymphsystems – reduzieren kann. Eine Studie von Wadström und Kollegen, die 2017 in der Fachzeitschrift JAMA Internal Medicine veröffentlicht wurde, konnte bereits zeigen, dass die Behandlung mit Biologika nicht zu einer Erhöhung des Krebsrisikos führt.

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