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Prostatakrebs
Metabolisches Syndrom verschlechtert Prognose von Prostatakrebs-Patienten
Original Titel:
Meta-analysis of metabolic syndrome and prostate cancer
Das Metabolische Syndrom erhöhte laut der vorliegenden Studie nicht nur das Risiko, an Prostatakrebs zu erkranken, sondern auch das Risiko, dass dieser ungünstige Tumoreigenschaften aufwies. Außerdem stand das Metabolische Syndrom mit einem Krankheitsrückfall im Zusammenhang. Die Behandlung des Metabolischen Syndroms sollte somit Teil der Prostatakrebs-Behandlung sein.
Sowohl das Metabolische Syndrom als auch Prostatakrebs sind zwei Krankheiten, die weltweit häufig vorkommen. Das metabolische Syndrom beschreibt eine Kombination von 4 Risikofaktoren: 1) abdominelle Fettleibigkeit (hierbei befindet sich übermäßig viel Körperfett im Bauchraum), 2) Bluthochdruck, 3) veränderte Blutfettwerte und 4) Insulinresistenz. Patienten mit Metabolischem Syndrom haben ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Hat das Metabolische Syndrom einen Einfluss auf das Prostatakrebs-Risiko?
Ob das Vorliegen des Metabolischen Syndroms oder einzelne Risikofaktoren einen Einfluss auf die Entwicklung von Prostatakrebs haben, untersuchte eine italienische Studie (Gacci und Kollegen 2017). Die Wissenschaftler aus Florenz schlossen in ihre Analyse 24 Studien mit 132589 Patienten ein, von denen 17,35 % unter dem Metabolischen Syndrom litten.
Das Metabolische Syndrom erhöhte das Risiko für Prostatakrebs und für ungünstigere Tumoreigenschaften
Die Analyseergebnisse zeigten, dass ein Zusammenhang zwischen dem Vorliegen des Metabolischen Syndroms und dem Auftreten von Prostatakrebs bestand. Von den einzelnen Risikofaktoren des Metabolischen Syndroms zeigte sich nur für Bluthochdruck ein Zusammenhang mit dem Prostatakrebs-Risiko. Weiterhin konnte ein Zusammenhang zwischen dem Vorliegen des Metabolischen Syndroms und einem aggressiven Prostatakrebs (Gleason-Score ≥ 8), einem Befall der Samenblase, einem Wachstum des Tumors über die Prostatakapsel hinaus und positive Schnittränder (Krebszellen, die sich im Rand des operativ entfernten Gewebes befinden) bei den Prostatakrebs-Patienten gesehen werden.
Auch das Risiko für einen Krankheitsrückfall war bei Patienten mit einem Metabolischen Syndrom höher
Außerdem bestand ein Zusammenhang zwischen dem Metabolischen Syndrom und einem biochemischen Wiederkehren der Krankheit (biochemisches Wiederkehren bedeutet, dass zunächst nur Laborwerte auf einen Rückfall hindeuten).
Schlussfolgernd lässt sich festhalten, dass das Metabolische Syndrom mit einem schlechteren Verlauf einer Prostatakrebserkrankung einherging. So war dieser bei gleichzeitiger Erkrankung an dem Metabolischen Syndrom häufiger aggressiv und kehrte häufiger nach erster Behandlung wieder zurück. Strategien zur Behandlung von Prostatakrebs-Patienten sollten somit auch die Behandlung von Risikofaktoren des Metabolischen Syndroms beinhalten.
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