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Klares Votum für Vitamin D
Eine systematische Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D empfiehlt Prof. Dr. Armin Zittermann, Forschungsleiter am HDZ NRW, gemeinsam mit anderen internationalen Forschern.
„Vitamin D ist ein ganz besonderer Botenstoff“, sagt Prof. Dr. Armin Zittermann, Leiter der Studienzentrale der Klinik für Thorax- und Kardiovaskularchirurgie am Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen. „Das Vitamin ist die direkte Vorstufe zu einem wichtigen Hormon, das viele Prozesse in unserem Körper steuert.“ Ein Vitamin-D-Mangel zeigt sich daher nicht allein an der Knochengesundheit, sondern hat Auswirkungen auf Organfunktion, Immunsystem, Muskeln und Sterblichkeit.
Professor Zittermann ist als ausgewiesener Experte zur Vitamin-D-Forschung international bekannt und hat gemeinsam mit seinem Kollegen Stefan Pilz von der Universität Graz in Österreich und vielen anderen weltweit führenden Vitamin D-Forschern eine Handlungsempfehlung zu Vitamin D publiziert. Dabei ging es vor allem um die Frage, ob eine systematische Anreicherung von Lebensmitteln mit Vitamin D ratsam ist, um entsprechende Mangelerscheinungen in der Bevölkerung zu vermeiden und langfristig Kosten für das Gesundheitswesen zu sparen.
Nun ist bekannt, dass über die UV-Strahlung Vitamin D im Körper angereichert wird. „Bei den meisten Menschen wird zwar im Sommer ein kleines Depot angelegt, doch das reicht bei vielen nicht aus“, sagen Zittermann und Pilz. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass 13 Prozent der Bevölkerung einen deutlichen Vitamin-D-Mangel haben.“ Die Wissenschaftler empfehlen daher, den Bedarf im Winter über Nahrungsergänzungsmittel in Höhe von täglich 800 bis 1000 internationalen Einheiten zu decken. Das wäre nicht notwendig, wenn man dem Beispiel der Länder wie Finnland oder den USA folgen würde. Hier ist man bereits vor einigen Jahren dazu übergegangen, systematisch Milchprodukte mit Vitamin D anzureichern.
„Heute gibt es in der finnischen Bevölkerung nahezu niemanden mehr, der unter Vitamin-D-Mangel leidet.“ Die Empfehlungen der Forscher lauten hier vor allem für Deutschland und Österreich, sich diesem Vorgehen anzuschließen. Letztendlich ist das auch eine Aufforderung zu politischer Initiative, die Zittermann so erläutert: „Unsere Publikation und die darin enthaltenen Empfehlungen sollen richtungweisend sein, um notwendige und geeignete Maßnahmen auf den Weg zu bringen. Das ist in anderen Ländern längst sicher und mit guter Akzeptanz etabliert.“