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Die Entfernung von weißen Blutzellen aus dem Blut ist auch bei älteren Colitis ulcerosa-Patienten sicher und wirksam
Original Titel:
Safety and efficacy of leukocytapheresis in elderly patients with ulcerative colitis: the impact in steroid-free elderly patients
DGP – Das Filtern bestimmter Zellen aud dem Blut hat sich in kleineren Studien bei Colitis ulcerosa bereits als wirksam erwisen. In der vorliegenden Studie untersuchten die Wissenschaftler, ob sich diese Behandlungsmethodebei älteren Patienten genauso gut eignet wie bei jüngeren Pateinetn. Sie kamen zu dem Ergenis, dass die Behandlung bei jüngeren und bei älteren Patienten ähnlich sicher und wirksam war.
Es wird immer weiter nach Behandlungsmöglichkeiten für Colitis ulcerosa geforscht. Da die medikamentöse Behandlung oft viele Nebenwirkungen mit sich bringt, sind zusätzlich auch neue alternative Behandlungsmethoden erstrebenswert. Eine mögliche neue Behandlungsmöglichkeit stellt die Zytapherese dar. Bei dieser Methode werden spezielle Zellen (Granulozyten, Monozyten oder Lymphozyten) aus dem Blut gefiltert. Dieses geschieht außerhalb des Körpers. Nach der Entfernung der Zellen wird das Blut dem Patienten wieder zugeführt. Diese Methode, bei der bestimmte Zellen aus dem Blut der Patienten entfernt werden, konnte in kleineren Studien bereits Erfolge erzielen (Studien von Iizuka und Kollegen und Imperiali und Kollegen, 2017 in den medizinischen Fachzeitschriften Internal medicine bzw. Gastroenterology research and practice veröffentlicht).
Forscher verglichen die Wirksamkeit der Zytapherese bei jüngeren Patienten mit der Wirksamkeit bei älteren Patienten
Ob die Zytapherese, bei der die Leukozyten aus dem Blut entfernt werden, auch bei älteren Colitis ulcerosa-Patienten anwendbar ist, untersuchte nun ein japanisches Forscherteam. Hierzu wurden Daten von insgesamt 847 Patienten, die sich in Japan einer Zytapherese unterzogen hatten, ausgewertet. 8,9 % dieser Patienten (75 Patienten) waren mindestens 65 Jahre alt und wurden in der Studie als „ältere Patienten“ definiert. Die restlichen Patienten, die jünger als 65 Jahre alt waren, wurden entsprechend als „jüngere Patienten“ bezeichnet.
Die Behandlung war bei jüngeren und älteren Patienten ähnlich sicher und wirksam
Die Analyse der Daten ergab, dass auch bei älteren Patienten keine ernsthaften Nebenwirkungen durch die Behandlung auftraten. Generell traten Nebenwirkungen bei beiden Patientengruppen gleich häufig auf. Ähnlich sah das bei der Einleitung einer Ruhephase aus, wenn alle Patienten betrachtet wurden. Auch hier spielte das Alter der Patienten keine Rolle. Bei Patienten, die nicht zusätzlich mit Steroiden behandelt wurden (dies war bei 22 der älteren und 209 der jüngeren Patienten der Fall), konnte jedoch ein Unterschied zwischen den beiden Patientengruppen festgestellt werden. Von diesen befanden sich nämlich mehr ältere als jüngere Patienten nach der Behandlung in einer Ruhephase (ältere Patienten: 90,9 % vs. jüngere Patienten: 64,6 %).
Die Zytapherese erzielte bei älteren Patienten ähnlich gute Ergebnisse wie bei jüngeren Patienten. Auch bei den Nebenwirkungen konnten keine Unterschiede zwischen älteren und jüngeren Patienten festgestellt werden. Die Entfernung von weißen Blutzellen scheint sich somit auch für ältere Patienten geeignet zu sein.
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